Literatur

#MeToo in Wien

Ausschnitt aus dem Buchcover.
Ausschnitt aus dem Buchcover. (c) Haymon-Verlag
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Theresa Prammers »Lockvogel« ist ein klassischer Detektivroman mit unkonventionellem Personal und Einblick in die Filmbranche.

Sie ist Schauspielstudentin im ersten Jahr und hat durch Naivität Geld verloren. Das gehört gar nicht ihr, sondern der Oma, die damit die Seniorenresidenz bezahlt. Das Geld muss wiederbeschafft werden. Und zwar von ihm: Er ist Privatdetektiv und führt eine abgehalfterte Kanzlei in Wien Hietzing. Ziemlich abgehalftert sogar, er hat Schulden, ist herzleidend und wenn kein Wunder geschieht, kann er das Büro schließen. Das Wunder heißt Sibylle Steiner und ist die Frau des Filmregisseurs Alexander Steiner. Der Detektiv, Edgar Brehm, soll herausfinden, ob Steiner seine Frau betrügt.

Diese Frage wäre leicht mit Ja zu beantworten, das weiß Edgar. Aber es ist diffiziler. Es gibt den Verdacht, dass die Geliebte genötigt wurde, sich mit Steiner einzulassen. Brehm kennt sich in Schauspielerkreisen nicht aus, er braucht die Hilfe der Studentin, Toni Lorenz. Die beiden sind einander auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, um aus ihrem jeweiligen Schlamassel wieder herauszufinden. Und dann ist da noch der Tote im Pool der Steiners, der dort nach einer Party unfreiwillig gelandet ist.

Theresa Prammer, selbst Schauspielerin und Regisseurin, hat mit ihrem ersten Krimi, „Wiener Totenlieder“, den Leo-Perutz-Preis gewonnen. Zwischenzeitlich schrieb sie anderes, jetzt ist sie zu dem Genre zurückgekehrt, und das ist gut. „Lockvogel“ hat alles, was ein niveauvoller, unterhaltsamer, spannender Krimi braucht: ein unkonventionelles, sympathisches Ermittlerpaar, einen interessanten Fall und überraschende Wendungen. Dieser „Lockvogel“ wird viele Leser ködern. cle

Theresa Prammer: „Lockvogel“, Haymon-Verlag, 376 S., 24,90 Euro

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