Österreichs Finanzmarkt gut reguliert

Wien als Finanzstandort liegt nur im Mittelfeld.

Zürich/Frankfurt. Österreichs Finanzmarkt ist gut reguliert, Wien als Standort liegt aber im internationalen Vergleich nur im Mittelfeld. Das zeigen zwei kürzlich veröffentlichte Bewertungen. Laut dem Regulierungsindex des Schweizer SFI liegt Österreich unter 31 Staaten auf Rang zwölf in Regulierungsfragen. Dennoch ist Wien als Finanzplatz wenig nachgefragt. Unter 112 Standorten weltweit kommt die Bundeshauptstadt nur auf Rang 54.

Der zum zweiten Mal vom Swiss Finance Institute (SFI) veröffentlichte Regulierungsindex „Global Financial Regulation, Transparency, and Compliance Index“ (GFRTCI) führt wie schon 2020 sechs europäische Länder unter den Top Ten. Die ersten drei Plätze belegen dabei Finnland, Schweden und Dänemark. Dahinter folgt die Schweiz vor Estland und Großbritannien sowie als erstes nicht-europäisches Land Kanada.

Frankfurt holt auf

Im Ranking des Global Financial Centres Index (GFCI) scheint Wien als österreichischer Vertreter erst im Mittelfeld auf. In Europa führt zwar weiter London, das auch weltweit hinter New York Platz zwei belegt. Frankfurt hat aber vom Brexit profitiert und sich zum wichtigsten Finanzplatz in Kontinentaleuropa aufgeschwungen und ist weltweit auf Rang neun aufgestiegen, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters.

Wegen des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) zog es in den vergangenen Jahren viele Banken nach Frankfurt. Laut der deutschen Finanzaufsicht Bafin wurden fast 60 Lizenzen für Finanzinstitute und Versicherungskonzerne vergeben, die ihren Hauptsitz von London nach Frankfurt verlegten. Auch verlegten internationale Institute wie JP Morgan Vermögenswerte nach Frankfurt. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.03.2021)

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