Gehälter: Die OMV hat den teuersten Vorstand

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Der teuerste Vorstand sitzt in der OMV und kostete die Aktionär im Vorjahr 10,23 Mio. Euro. Vorstandschef Wolfgang Ruttenstorfer und seine fünf Kollegen verdienten damit in Summe um knapp zwei Mio.

Wien (hie). Der teuerste Vorstand Österreichs sitzt in der OMV – und kostete den Aktionären des Energieunternehmens im Vorjahr 10,23 Mio. Euro. Vorstandschef Wolfgang Ruttenstorfer und seine fünf Kollegen verdienten damit in Summe um knapp zwei Mio. Euro oder 23,4 Prozent mehr als 2008, wie der Interessenverband für Anleger (IVA) am Montag mitteilte.

Die OMV kann diesen Sprung nicht nachvollziehen, sie spricht von 7,8 Prozent. Trotzdem erging es den OMV-Vorständen besser als so manchen Kollegen: Im Schnitt sind die Vorstandsbezüge in Unternehmen, die im ATX-Prime-Market notieren, im Jahresvergleich um 4,7 Prozent gesunken. „Trotz der Krise im Jahr 2009 hielten sich die Reduktionen der Vorstands- und Aufsichtsratsvergütungen in leicht verkraftbaren Grenzen“, sagte dazu IVA-Präsident Wilhelm Rasinger. Besonders die Vorstandsvergütungen der beiden Großbanken (Erste und Raiffeisen International, Anm.), die damit die „Spitzenplätze der Vorjahre“ abgeben mussten, seien gesunken.

Ganz vorn mit dabei sind der Baukonzern Strabag und der Anlagenbauer Andritz. Beim Immobilienunternehmen Immofinanz haben sich die Bezüge gar verdreifacht. Allerdings ist das laut Rasinger auf „Sondereffekte“ im Zusammenhang mit der Fusion der Immofinanz und der Immoeast zurückzuführen. „Die Vorstandsbezüge pro Kopf haben sich nicht verändert“, sagt dazu Immofinanz-Vorstandschef Eduard Zehetner zur „Presse“. Im Durchschnitt betrugen die Vorstandskosten pro Unternehmen 2,9 Mio. Euro oder 2,1 Prozent des EGT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit).

Erste: Teuerster Aufsichtsrat

Bei den Aufsichtsratsbezügen betrug der Rückgang 1,7 Prozent. Den teuersten Aufsichtsrat hatte die Erste Group, die für zwölf Mitglieder in Summe 481.000 Euro hinblätterte. Auf Platz zwei rangiert der Immobilienentwickler Conwert: Die sechs Mitglieder kosteten 400.000 Euro. Den drittteuersten Aufsichtsrat hatte die OMV mit 386.000 Euro bei zehn Mitgliedern, gefolgt von der Vienna Insurance (366.000 Euro für zehn Mitglieder) und Uniqa (358.000 Euro für ebenfalls zehn Mitglieder). Ein durchschnittlicher Aufsichtsrat kostete 169.000 Euro.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.09.2010)

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