Gastbeitrag

Schulden sind nicht gratis

Nach der Krise muss Österreich Schulden abbauen und Reformen einleiten. Denn die nächste Krise kommt bestimmt.

Die Schuldenstände steigen und steigen und niemanden scheint es zu jucken. Dabei sind die Zahlen schon recht eindeutig. 97 Prozent der Wirtschaftsleistung. In derartige Höhen stiegen die Schuldenstände in der Eurozone zuletzt an. Österreich liegt hier bei 79Prozent. In einer fernen Vergangenheit war 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts mal die Obergrenze – diesen Wert hat Österreich übrigens kein einziges Mal seither erreicht. Heute ist das nicht mehr als ein Eintrag in den Geschichtsbüchern. Aber Moment! Sollen wir ausgerechnet in der Krise die Schulden drosseln? Natürlich nicht. Das Problem hoher Schulden liegt nicht an steigenden Ausgaben in Krisenzeiten. Die Unterstützung durch staatliche Maßnahmen ist wichtig, um die Krise abzufedern.

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Die Probleme entstanden schon davor. Weil die Schuldenstände zwischen den Krisen nicht ausreichend reduziert wurden. Zu hohe Staatsschulden sind nicht nur ein Problem für den Staatshaushalt, sondern auch für die Geldpolitik. Normalerweise sollte eine Zentralbank für Preisstabilität verantwortlich sein. Im Falle der EZB wäre dieses Ziel bei einer Inflationsrate von knapp zwei Prozent erreicht. Die Staaten sind für ihre Schuldenstände verantwortlich. Dafür, dass sie zahlungsfähig bleiben. Das ist die Theorie. In der Praxis sieht es leider anders aus.

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