Bioarchäologie

Frühe Arbeitsteilung rund um die Bergwerke

Verkohlte Pflanzenreste zeigen, wie Bergleute im heutigen Niederösterreich gelebt und gearbeitet haben, im Bild das Bergarbeiterdenkmal in Hessen.
Verkohlte Pflanzenreste zeigen, wie Bergleute im heutigen Niederösterreich gelebt und gearbeitet haben, im Bild das Bergarbeiterdenkmal in Hessen.Imago Images
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Verkohlte Pflanzenreste zeigen, wie Bergleute im heutigen Niederösterreich gelebt und gearbeitet haben – und wie sie mit Essen versorgt wurden.

In Gasteil bei Prigglitz haben Bergleute vom elften bis ins neunte Jahrhundert v. Chr. Kupfer abgebaut und verhüttet. Fast 250 Jahre lang, über 13 Generationen, war das Bergwerk in Betrieb. Einige Bergleute waren hoch qualifizierte Spezialisten, die weit zu ihren Einsatzorten wanderten. Ihre Fachkenntnisse ermöglichten das Verhütten, Reinigen, Legieren des Metalls und die Herstellung von Handwerkszeug wie Nägeln und Axtklingen. Um ihre Nahrung brauchten sie sich wohl nicht zu kümmern.

Das ist das Ergebnis eines vom Wissenschaftsfonds FWF geförderten Projekts. Umfangreiche Bodenproben vom Gelände der Mine und dem Lager der Bergleute werden auf kleinste Spuren – Gusströpfchen, Knochensplitter und Pflanzenreste – untersucht. Das gibt Hinweise auf den Alltag der Bergleute, Kupferschmelzer und Bronzegießer. „Ihre komplette Arbeitszeit stand dem Bergbau und der Metallverarbeitung zur Verfügung. Mit Nahrung wurden sie aus Siedlungen in der Umgebung versorgt“, sagt Andreas G. Heiss, Bioarchäologe und Archäobotaniker am Österreichischen Archäologischen Institut (ÖAI) der Akademie der Wissenschaften.

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