Rekordstrafe gegen Alibaba

China. Wegen Missbrauchs der Marktmacht verhängt Chinas Wettbewerbsbehörde Milliardenstrafe gegen den Onlinehändler.

Peking. China hat wegen des Missbrauchs einer Monopolstellung eine Rekordstrafe gegen den Onlinehändler Alibaba verhängt. Der Konzern habe seine marktbeherrschende Stellung seit Jahren ausgenutzt, indem er Händler gezwungen habe, exklusiv über seine Plattform zu verkaufen. Die chinesische Wettbewerbsbehörde brummte dem Amazon-Konkurrenten daher die Zahlung von umgerechnet 2,3 Milliarden Euro (18 Milliarden Yuan) auf. Es ist die höchste jemals in der Volksrepublik verhängte Kartellstrafe und ein Zeichen dafür, dass das Land die Zügel anzieht.

Alibaba akzeptierte die Strafe und erklärte, sich künftig an die Richtlinien halten zu wollen. Neben der Strafe von etwa vier Prozent des Alibaba-Umsatzes im Jahr 2019 wies die Wettbewerbsbehörde den Konzern an, die interne Regelüberwachung zu verbessern und die Verbraucherrechte einzuhalten.

Die Behörde hatte ihre Untersuchung im Dezember angekündigt. Kurz zuvor haben die chinesischen Aufseher dem Zahlungsabwickler Ant, dessen Großaktionär Alibaba ist, bei seinem geplanten 37 Milliarden Dollar schweren Börsengang einen Strich durch die Rechnung gemacht, indem sie strengere Regeln für Onlinekredite eingefordert haben. Es wäre der weltgrößte Börsengang geworden. ⫻

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.04.2021)

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