Turnschuhe als Investition

1,8 Millionen Dollar für die Sneakers von Kanye West

Die „Air Yeezy I“, die Kanye West vor 13 Jahren bei den Grammys trug, wurden bei Sotheby's für 1,8 Millionen Dollar versteigert. Der Resale-Markt von Sneakers boomt aber auch abseits des Starkults.

Am 10. Feburar 2008, vor mittlerweile über 13 Jahren, mischte Rapper Kanye West bei den Grammy Awards die Sneakerszene auf. Er trug Schuhe aus schwarzem Leder mit breiten Klettverschlussriemen und dem berühmten Nike-"Swoosh" an der Seite. Niemand wusste damals, um welches Modell es sich handelte. Doch die Fragen der "Sneakerheads", der Sammler und Fans, wurden bald beantwortet.

Es handelte sich um die "Air Yeezy I", die aus der geheimen Zusammenarbeit zwischen Kanye West und Nike stammten. Damit begann der Run auf die Yeezys, mittlerweile hat sich daraus ein wahres Imperium und ein Kult entwickelt. Die Marke gehört seit 2013 übrigens Adidas.

Die ersten legendären Sneakers, die eben Kanye West trug, wurden jetzt bei Sotheby's versteigert. Geschätzter Wert: eine Million Dollar. Schlussendlich wurde es die Rekordsumme von 1,8 Millionen Dollar (rund 1,5 Millionen Euro). Käufer ist die Sneakers-Handelsplattform Rares.

1,8 Millionen Dollar war den Käufern dieses Paar Schuhe Wert.
1,8 Millionen Dollar war den Käufern dieses Paar Schuhe Wert. Sothebys

Handel mit Sneakers boomt

Zwar kann bei einer Auktion wie dieser auch der Starkult miteinberechnet werden, doch das Handeln mit Sneakers ist längst kein Nischenphänomen mehr.

Auf Wiederverkaufsplattformen werden limitierte Editionen zum Teil zu einem Vielfachen des Verkaufspreises angeboten. Sneakers sind mittlerweile Investitionsobjekte. Der weltweite Markt für den Resale der Turnschuhe könnte sich bis 2030 auf 30 Milliarden US-Dollar belaufen, wie die Investment-Bank Cowen vorrechnet.

Schuhe werden mittlerweile wie Aktien gehandelt. Dafür verantwortlich ist auch die Verkaufsplattform StockX, die mit Marktdaten, vergangenen Transaktionen, Preisvergleichen und Sneaker-Portfolios mit den Elementen des klassischen Aktienmarktes spielt. Angebot und Nachfrage bestimmt hier den Preis.

Und natürlich machen sich Unternehmen den Run auf Sneakers zunutze. Limitierte Editionen sorgen für künstliche Verknappung, Zusammenarbeiten mit Stars, Musikern und Designern machen die Schuhe noch begehrenswerter. Schlangen vor den Shops, mitunter sogar Zeltlager vor einer Lancierung, sind keine Seltenheit. Dabei geht es nicht immer nur um die Freude am Schuh. Es ist auch ein gutes Geschäft. Seltene Editionen können bis zu 900 Prozent des Originalpreises einbringen. Es gibt Menschen, die vom Sneakers-Wiederverkauf leben.

Die Nike Air Jordan 1 hielten bisher den Rekord für die teuersten Sneakers.
Die Nike Air Jordan 1 hielten bisher den Rekord für die teuersten Sneakers. Sothebys

Sneakers von Michael Jordan hielten bisher Rekord

Bisher haben den Rekord für Sneakers die Nike Air Jordan 1 aus dem Jahr 1985 gehalten, die von Michael Jordan getragen wurden. Sie wurden im Mai 2020 für 560.000 Dollar (460.000 Euro) versteigert. Der „Moon Shoe“ hat fast schon musealen Wert: Nike-Mitbegründer Bill Bowerman fertigte ihn 1972. Der kanadische Milliardär Miles Nadal zahlte für den Schuh auf einer Sotheby’s-Auktion 2019 437.500 US-Dollar.

Der "Moon Shoe" ist ein museales Stück.
Der "Moon Shoe" ist ein museales Stück. (c) imago images / UPI Photo (via www.imago-images.de)

Wirklich tragbar ist der Adidas Originals A-ZX nicht. Immerhin wurde er in Zusammenarbeit mit der Porzellanmanufaktur Meissen gestaltet und ist mit handbemalten Porzellan-Aufsätzen ausgestattet. 126.000 Dollar war das einem Sneakerfan Wert.

(chrile )

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.