Film-Renegat

New-Hollywood-Regisseur Monte Hellman gestorben

Monte Hellman
Monte Hellman(c) Michael Cizek/AFP/Getty Images
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Der kompromisslose US-Regisseur und Produzent drehte mit Jack Nicholson, schickte Beach Boy Dennis Wilson auf Asphaltreise und half dabei, Quentin Tarantinos „Reservoir Dogs“ aus der Taufe zu heben.

Für manche war „Two-Lane Blacktop“ (1971), Zentralwerk des US-Filmemachers Monte Hellman, der bessere „Easy Rider“: Ästhetisch reduziert und existenzialistisch zugespitzt schickte der Bilderstürmer darin die Musiker James Taylor und Dennis Wilson im Chevrolet auf Asphaltreise. Das sicherte der Ikone der Hollywood-Gegenkultur, deren Laufbahn mit lakonischen Western für Kleinbudget-König Roger Corman begann (darunter „Ride in the Whirlwind“ mit Jack Nicholson), einen Platz in der Filmgeschichte. Trotz kommerziellen Misserfolgs übte der Film maßgeblichen Einfluss auf wagemutige Nachfolger aus.

Die Industrie war weniger offen für Hellmans auch formal kompromisslose Vision: Nach dem ruppigen Kleinod „Cockfighter“ (1974) versandete seine Karriere im Unterschied zu denen weniger radikaler Zeitgenossen – trotz wiederholter Versuche, neuerlich Fuß zu fassen, etwa mit der Slasher-Fortsetzung „Silent Night, Deadly Night 3“. Dafür half Hellman später als Produzent dabei, Quentin Tarantinos „Reservoir Dogs“ aus der Taufe zu heben. Sein selbstreflexives Spätwerk „Road to Nowhere“ (2010) feierte in Venedig Premiere. Am Dienstag starb der Renegat im Alter von 91 Jahren in Kalifornien. (and)

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