Deutsche Bundesliga

Beim FC Bayern stehen die Zeichen auf Frieden - vorerst

Trainer Hans-Dieter Flick (Bayern Muenchen) und Thomas Wilhelmi
Trainer Hans-Dieter Flick (Bayern Muenchen) und Thomas Wilhelmi (c) imago images/Eibner (EIBNER/Marcel Engelbrecht via www.imago-images.de)
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Trainer Hansi Flick verurteilte Angriffe gegen Hasan Salihamidžić.

Selbst ein Meistertitel oder das Comeback von Torjäger Robert Lewandowski kann zur Nebensache werden. Gewiss, bei Bayern München ist der Triumph in der Liga schon Routine, ein Sieg in Mainz heute (15.30 Uhr, live Sky) würde schließlich die neunte Schale in Folge bringen. Das kommt also öfter vor, als ein Erfolgstrainer, der nach sechs Titeln in 16 Monaten, ohne Absprache mit der Klubführung öffentlich seinen Vertrag quasi gekündigt hat.

Genau das hat Hansi Flick vor einer Woche getan, als er in einem Live-Interview seinen Wunsch, den eigentlich bis 2023 laufenden Vertrag im Sommer auflösen zu wollen, kundtat und damit die Granden an der Säbener Straße vor den Kopf stieß. Der Klub missbilligte, wie es in der Aussendung hieß, die einseitige Kommunikation. Der Auftakt für eine öffentliche Schlammschlacht? Mitnichten. Diesen Part übernahm stattdessen die Super League.

Schon beim Sieg gegen Leverkusen am Dienstag klatschte Flick demonstrativ mit Sportdirektor Hasan Salihamidžić, dessen Transferpolitik der Grund für seinen Abschiedswunsch sein soll, ab. Die Anfeindungen der Fans gegen Salihamidžić verurteilte der 56-Jährige. „Es werden Grenzen überschritten, das ist ein No-Go“, sagte Flick zu den Beleidigungen und erklärte, dass seine Differenzen mit dem Sportdirektor „nie ins Persönliche gegangen“seien. „Wir haben einen anderen Ansatz. Wir denken anders über Dinge.“

Die Latte liegt hoch

Am Trainingsplatz wurde Flick beim Gespräch mit Vorstandsvorsitzenden Karlheinz Rummenigge gesichtet, beide bester Laune. Ob auch die Vertragsauflösung so friedlich verlaufen wird? Flick gilt als Favorit auf den Posten des deutschen Teamchefs, für die Bayern liegt die Latte bei der Nachfolgersuche hoch: Sein Fußball war nicht nur sehr erfolgreich (die Siegquote von 79 Prozent in der Liga hat nur Pep Guardiola übertroffen), sondern auch höchst attraktiv (fast drei Tore pro Spiel sind Topwert).

(swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.04.2021)

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