Vettel-Fehlstart: Ein Weltmeister in Zugzwang

Auch im neuen Aston Martin fährt der Deutsche hinterher.

Portimão. Nach seinem missratenen Einstand bei Aston Martin hofft Sebastian Vettel beim dritten Saisonrennen in Portugal (Sonntag, 16 Uhr, live Servus TV, Sky) auf ein Ende seiner Pannenserie. Die Misere seines letzten Ferrari-Jahres setzte sich heuer bei Aston Martin nahtlos fort, die letzte sorgenfreie Ausfahrt des vierfachen Weltmeisters liegt lang zurück. 15 Mal in Folge hat es Vettel nicht mehr ins Qualifying-Finale der besten Zehn geschafft, meist lief danach auch im Rennen kaum noch etwas rund.

„Ich weiß, ich habe noch nicht das Maximum aus dem Auto herausgeholt. Dass wir das wissen, ist ein weiterer guter Grund, es weiter zu versuchen“, sagte Vettel. Jeweils Platz 15 in Bahrain und Imola, Unfälle, Fahrfehler, Technikdefekte und taktische Fehlgriffe – schlimmer kann es eigentlich bei Aston Martin kaum noch werden.

Teamchef Otmar Szafnauer setzt auf die Leidensfähigkeit seines Stars. „Er macht sich da nicht fertig. Ich glaube, dass er das Auto schon meistern wird, und dann wird er immer besser und besser.“

Den Beweis dafür muss Vettel erst noch liefern. Dem Ex-Champion fällt auch die Umstellung auf den neuen Dienstwagen nicht leicht. Umso schwerer wiegen die fehlenden Testkilometer und die teilweise unverschuldeten Probleme in den ersten Rennen. Zudem hat eine Aerodynamik-Regeländerung neben Mercedes vor allem auch das Partnerteam Aston Martin mit seinem ähnlichen Fahrzeugkonzept eingebremst. „Wir brauchen einen größeren Schritt, um einen Unterschied zu machen“, mahnte Vettel eine Aufrüstung des AMR-21 an. In Portugal gibt es aber noch keine neuen Bauteile für sein Auto, erst eine Woche später in Barcelona ist ein Upgrade geplant.

Weitere Rückschläge passen jedenfalls nicht ins Konzept des neuen Werksteams, das mithilfe der Finanzspritzen von Milliardär Lawrence Stroll zumindest das Verfolgerfeld hinter Mercedes und Red Bull anführen wollte. Sicher ist: Ewig wird die Schonzeit auch für Vettel nicht währen. (dpa/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.04.2021)

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