Kultur

Wie eine junge Joni Mitchell

„Der Tod ist ein Nomen, aber Leben ist ein Verb“, heißt es in einem Song von Anna Mabo.
„Der Tod ist ein Nomen, aber Leben ist ein Verb“, heißt es in einem Song von Anna Mabo.⫻ Thomas Schrenk
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Die Wienerin Anna Mabo ist nicht nur Regisseurin, sondern auch eine sprachgewaltige Folk-Pop-Sängerin. Die „Presse am Sonntag“ traf sie im Park.

Von der Aura her hat sie etwas von Joni Mitchell. Unbeeindruckt von allerlei Steigungen kurvt sie auf einem gelben Ikea-Fahrrad zum verabredeten Treffpunkt im Türkenschanzpark. Sie trägt rosa Overall und Strohhut. Sie erinnert an das gemalte Cover von „Clouds“, Mitchells 1969 veröffentlichter Platte. Das war jenes Werk, das „Both Sides Now“ in der Originalfassung enthielt: „I've looked at life from both sides now. From win and lose and still somehow. It's life's illusions I recall, I really don't know life at all.“ Bis heute fasziniert diese Mischung aus naiver Altklugheit, unschuldiger Ignoranz und gleißender Jungmädchenstimme.

Ähnlich reizvolle Kontraste sind auch auf „Notre Dame“, dem zweiten Album von Anna Mabo, zu konstatieren. „Man ist ein Leben lang am Werden“, singt die 24-Jährige da. Gar nicht tastend, sondern durchaus mit Emphase. Sowie einer Prise Humor. „Das Interessante am Tod ist, dass man sich hauptsächlich dann mit ihm beschäftigt, wenn man am Leben ist“, scherzt und philosophiert sie zugleich. Sie hat sich jüngst mit den Epikureern beschäftigt. „Da gibt es dieses Parallelitätsbeispiel. Du weißt nicht, wo du vor dem Leben warst und deshalb musst du keine Angst davor haben, wo du nach dem Leben hingehst.“

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