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Benefiz-Auktion für die Jugendstil-Treppe

Versteigerung. Die in rund 30 Einzelteile zerlegte Jugendstil-Treppe wurde im Rahmen einer Online-Benefizauktion für einen guten Zweck versteigert.

Was soll mit dem 1912 errichteten Jugendstil-Stiegenhaus im ehemaligen Möbelkaufhaus Leiner in der Mariahilfer Straße 18 geschehen? Diese Frage bezüglich der Anlage, die nicht unter Denkmalschutz steht und nicht die Originale aus dem Eröffnungsjahr des Warenhauses Esders im Jahr 1895 ist, stellte sich angesichts des Abrisses des Gebäudes. Überlegungen, das Stiegenhaus in den geplanten Neubau ähnlich zu integrieren wie Teile der schutzwürdigen Fassade, wurden nach der Einholung von Expertenmeinungen verworfen. „Das Stiegenhaus zu erhalten war aus vielen unterschiedlichen Gründen nicht möglich“, erklärt Signa Real Estate Austria Geschäftsführer Christoph Stadlhuber: „Einerseits stimmen die Geschoßhöhen des Stiegenhauses nicht mit den Plänen des für den Neubau verantwortlichen Architekturbüros O.M.A. überein, andererseits gibt es an ein Stiegenhaus – was etwa Lüftung, Handlauf und Brüstungshöhe betrifft – so strenge technische und baurechtliche Anforderungen, dass dies mit einem alten Bauteil nicht zu vereinbaren ist.“ Nachdem eine Weiterverwendung auf Basis heutiger technischer Standards ebenso ausgeschlossen wurde wie eine „Verarbeitung“ zu Bauschutt, entschloss man sich zu einer Versteigerung des Jugendstil-Geländers.

Barrierefreie Zukunft

Im Rahmen einer Online-Benefizauktion der Plattform aurena.at in Kooperation mit Signa Real Estate kamen am 5. Mai 2021 rund 320 Laufmeter der in rund 30 Einzelteile zerlegten Stiege unter den Hammer und wurden bereits von ihren neuen Besitzern abgeholt.Die erzielten 121.068 Euro kommen zur Gänze dem Hilfswerk Wien zugute, das damit seine Nachbarschaftszentren baulich ertüchtigen will. „Der Auktionserlös der Leiner-Treppe schafft sozusagen eine barrierefreie Zukunft für unsere Hilfswerk Nachbarschaftszentren. Wir können unsere Einrichtungen barrierefrei ausstatten, von den Eingangstüren und den Behindertenrampen bis hin zu den sanitären Anlagen“, sagt Sabine Geringer, Geschäftsführerin des Wiener Hilfswerks, und weiter: „Es wird uns dank Signa und Aurena nachhaltig ermöglicht, im Rahmen der Inklusion unsere Angebote für Menschen mit und ohne Behinderung zu verbessern.“ Jürgen Blematl, Leiter der Digital-Unit von Aurena, ergänzt: „Wir haben das Gesamtprojekt gerne unterstützt. Es ist schön, dass wir mit der Auktion ein so beachtliches Ergebnis zugunsten des Wiener Hilfswerks erzielen konnten. Zum anderen freuen wir uns, dass Positionen wie die Jugendstil-Geländer für ihre neuen Besitzer einen ganz besonderen Wert haben und nun an anderen Orten ein weites Leben bekommen.“ Zufrieden zeigt man sich auch seitens des Gebäudeeigentümers. Es war uns eine Herzensangelegenheit, dieses Geländer nicht achtlos entsorgen zu lassen. Im Sinne der Nachhaltigkeit haben wir mit der Versteigerung eine optimale Lösung gefunden. Die neuen Eigentümer verwenden die Bauteile weiter und der Erlös dient einem guten Zweck“, resümiert Christoph Stadlhuber.

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