Aus der Spitzenforschung an die Spitze des Wissenschaftsfonds FWF: Der Physiker Christof Gattringer über Perspektiven im Wissenschaftsbetrieb, die neue Exzellenzinitiative und wie es ist, Erwartungen enttäuschen zu müssen.
Die Presse: Sie waren zu Beginn Ihrer Forschungskarriere als Schrödinger-Stipendiat des FWF in Kanada. Wie hat sich die Wissenschaftswelt seither verändert?
Christof Gattringer: Es ist faszinierend, wie sehr die Vernetzung gewachsen ist. Als ich 1992 meinen Magister gemacht habe, begann man, E-Mails zu schreiben. In den rund 30 Jahren danach ist wissenschaftliche Kooperation völlig international geworden. Man arbeitet heute mit Kolleginnen und Kollegen zusammen, die am anderen Ende der Welt sitzen. Nur das mit der Zeitverschiebung haben wir noch nicht ganz im Griff (schmunzelt). Man hat die Termine immer nachmittags: weil die Amerikaner da erst aufstehen und die Chinesen noch nicht schlafen.