Testspiel

Österreich noch nicht in EM-Form: Nur 0:0 gegen Slowakei

Marko Arnautovic hat seinen Wert für das Team unterstrichen. Nur Tor gelang ihm auch keines.
Marko Arnautovic hat seinen Wert für das Team unterstrichen. Nur Tor gelang ihm auch keines.GEPA pictures
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Das ÖFB-Team hatte im letzten Testspiel gegen die Slowakei zwei Stangentreffer, kam aber nicht über ein torloses Remis hinaus. Zumindest die Torhüterfrage ist geklärt und das Comeback von Marko Arnautović macht Mut.

Wien. Das eigene Selbstvertrauen stärken und EM-Feeling bei den ins Stadion zurück gekehrten Fans aufbauen: Das Ziel für Österreichs Nationalteam für den letzten Formtest gegen die Slowakei vor der am Freitag beginnenden Endrunde war klar. Mit 2016 darf und soll man nicht vergleichen, schließlich haben sich nicht nur Teamchef und Mannschaft geändert, sondern auch die Umstände. Das machte der Eindruck am Sonntag, exakt eine Woche vor dem Auftaktspiel gegen Nordmazedonien, deutlich: Die 3000 erlaubten Zuschauer fielen an diesem sonnigen Tag vor dem Wiener Happel-Stadion nur als vereinzelte rote Gruppen im sommerlichen Treiben auf.

Auch „I am from Austria“ erklingt im dürftig besetzten Oval weniger stimmungsvoll, Applaus und Anfeuerungen erinnerten zumindest an früher. Wie angekündigt rochierte Franco Foda im EM-Kader durch und beantwortete eine drängende Aufstellungsfrage schon vor dem Anpfiff: Im Tor stand wie schon in England Daniel Bachmann, der Watford-Legionär wird auch als Nummer eins in die Endrunde gehen. Zudem rückten Andreas Ulmer und Christopher Trimmel auf die Außenverteidigerpositionen, David Alaba bildete diesmal mit Florian Grillitsch die Mittelfeldzentrale und Valentino Lazaro sollte auf dem Flügel wirbeln.

Viel Leerlauf vor der Pause

Nach zwei Niederlagen ohne Torerfolg (0:4 gegen Dänemark, 0:1 in England) erwartete Österreich mit den Slowaken, die sich ebenfalls zum zweiten Mal nach 2016 für eine EM-Endrunde qualifiziert haben (in einer Gruppe mit Spanien, Schweden und Polen), kein übermächtiger Gegner. Die Gäste standen – genau wie es auch am kommenden Sonntag von EM-Auftaktgegner Nordmazedonien zu erwarten ist – sehr tief, Österreich hatte also sehr viel mehr Ballbesitz als noch vor vier Tagen in Middlesbrough, aber kaum zündende Ideen. Das Spiel durch die Mitte war zu kleinteilig und behäbig, die Flügel wurden überhaupt vernachlässigt. 

So dauerte es bedenklich lange, bis eine gefährliche Torchance entstand: Christoph Baumgartner legte sich nach Lochpass von Marcel Sabitzer den Ball einen Tick zu weit vor und brachte ihn dann nicht mehr am Torhüter vorbei (34.). Saša Kalajdžić war trotz seiner zwei Meter Körpergröße eigentlich nicht zu sehen. Zumindest prüfte auch auf der Gegenseite Róbert Mak nur einmal Bachmann mit einem Volley (27.).

Foda schrie und gestikulierte immer wieder wild an der Seitenlinie, waren es Vorboten seiner Kabinenansprache? Immerhin tastete sich der eingewechselte Konrad Laimer (50.) danach ebenso wie Grillitsch mit einem Weitschuss an das gegnerische Tor an (53.). In Führung hätte aber eigentlich die Slowakei gehen müssen, doch Lukás Haraslín traf statt des leeren Tores seinen am Boden liegenden Mitspieler – kurios (51.). Wenig später hatte Grillitsch Pech, als sein Weitschuss nach einem Eckball von Torhüter Martin Dúbravka an die Stange gelenkt wurde (61.).

Der Arnautović-Faktor

Alle warteten auf das angekündigte Comeback von Marko Arnautović und in der 64. Minute war es so weit: Im Stadion brandete Applaus auf. Welchen Wert der zuletzt an einer Oberschenkelverletzung laborierende China-Legionär für das ÖFB-Team hat, zeigte sich sofort. Arnautović forderte Bälle, bekam und verteilte sie – und schloss ab: Nach selbst eingeleitetem Angriff traf er Aluminium (69.), ein weiterer Versuch ging vorbei (71.). Das hätte sich beinahe gerächt, denn nach Fehler im Spielaufbau tauchte Michal Duris allein vor Bachmann auf, der das in ihn gesetzte Vertrauen bestätigte (74.).

Näher am Tor aber war Österreich dran, doch die Chancen wurden wieder einmal nicht verwertet. Einen abgefälschten Arnautović-Schuss parierte der slowakische Torhüter mit einer Glanzparade (87.) ebenso später einen Gregoritsch-Kopfball (89.). Tor oder Sieg wollten dem ÖFB-Team also zum dritten Mal in Folge nicht gelingen, bleibt zu hoffen, dass das gegen Nordmazedonien nachgeholt wird.

Österreich – Slowakei 0:0. 3000, Happel-Stadion. SR Schnyder (SUI).

Österreich: Bachmann, Ulmer, Hinteregger, Lienhart, Trimmel (78. Posch); Alaba (46. Laimer), Grillitsch; Baumgartner (54. Ilsanker), Sabitzer (46. Schaub), Lazaro (78. Gregoritsch); Kalajdžić (64. Arnautovic).

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