Pizzicato

L'uomo è mobile

Die Augen der Weltöffentlichkeit richten sich nach Genf - und Rom. Auf Italiens Kicker mit so wohlklingenden Namen wie die von Tenören.

Die Weltöffentlichkeit mag heute ja nach Genf blicken, zum Showdown der Kalten Krieger in der neutralen Schweiz. Gut, dass die Villa La Grange nur einen Steinwurf vom Genfersee entfernt ist, falls sich Hitzkopf Joe Biden schnell abkühlen will. Eiszar Wladimir Putin präferiert dagegen eher arktische Temperaturen, das Schwimmen nahe am Gefrierpunkt als Macho-Demonstration.

Eine Abkühlung wäre indessen für Marko Arnautović – gewiss kein Waisenknabe – gegen Nordmazedonien ratsam gewesen. Abgesehen von einer Abreibung durch David Alaba, der eine neue Foltermethode vorgeführt hat – die Mundklammer. Solche Dinge, einmal ernster, einmal heiterer, beschäftigen gerade die Fußballwelt.

Selbst die Schweizer Gastgeber sind bei der Weltpolitik in Genf nicht recht bei der Sache. Ihre Augen richten sich nach Rom ins Stadio Olimpico, aufs Match der Azzurri gegen ihre elf Eidgenossen. Insbesondere auf drei Ballartisten mit klingenden Namen, die als Tenöre durchgehen könnten und Italien eine Notte magica bereiten wollen: Wirbelwind Leonardo Spinazzola, der neapolitanische Fußballzwerg und Zauberfuß Lorenzo Insigne – ein tätowiertes Gesamtkunstwerk – und Ciro Immobile, lebender Beweis dafür, dass Nomen nicht gleich Omen ist. Ein Dichter aus dem Bel paese wird die Verdi-Arie umtexten müssen: „L'uomo è mobile.“

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