Euro 2021

Italien stürmt ins Achtelfinale

Pool via REUTERS
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Von wegen Catenaccio: Die Italiener untermauern ihrenfußballerischen Kulturwandel mit dem zweiten überlegenen Sieg.

Rom. Wenn irgendwo so etwas wie EM-Euphorie aufgekommen ist, dann in Italien. Zwei Spiele, zwei Siege, kein Gegentor, der vorzeitige Einzug ins Achtelfinale, und vor allem eine Mannschaft, die begeistert.

Vor den erlaubten 16.000 Zuschauern im Stadio Olimpico besiegten die Azzurri nach der Türkei auch die chancenlose Schweiz. Wieder mit 3:0 und dank Italiens neuem Offensivgeist. Die Außenverteidiger stürmten, der Angriffs-Dreizack Insigne-Immobile-Berardi kombinierte. Dieses Italien von Teamchef Roberto Mancini empfindet es beinahe als Affront, nicht in Ballbesitz zu sein – zumindest bis zum Führungstreffer.

Kapitän und Abwehr-Haudegen Giorgio Chiellini hatte als Erster eingenetzt (19.), sein Tor wurde nachträglich wegen (unabsichtlichen) Handspiels aberkannt. Die Italiener aber rochen den Braten und setzten nach: Berardi lief allen auf und davon und machte es Teamkollege Manuel Locatelli (Sassuolo Calcio) mit seinem Zuspiel praktisch unmöglich kein Tor zu erzielen (26.).

Italien ließ nun jene Cleverness folgen, für die man im Land des Calcio bekannt ist: Abwarten, lauern und zuschlagen. Mit dem eisernen Abwehrriegel aus vergangenen Zeiten hat das allerdings nichts mehr zu tun. Geschickt wurden Passwege zugestellt und zugelaufen, die Schweizer Ballführenden hatten kaum Luft zum Atmen. Vor allem im Umschaltspiel war sie da, die viel zitierte Kreativität, die bei dieser EM oft so sträflich vermisst wird.

Erneut war es Locatelli, der so eine Attacke sehenswert aus knapp 20 Metern vollendete (52.). Den Endstand zum 3:0 besorgte dann Ciro Immobile (89.), wieder so ein satter Distanzschuss.

Zehn Spiele hat dieses Italien nun in Serie gewonnen (31:0 Tore), unbesiegt ist man gar schon seit 29 Partien. Fazit: Es wäre keine Überraschung, sollte die Squadra Azzurra so in Richtung EM-Titel stürmen. Was bisher noch fehlt, ist ein Topgegner als Gradmesser.

(joe)

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