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„Münze Österreich ist der Spezialist für Wertespeicher“

Gerhard Starsich, Generaldirektor Münze Österreich AG, über Gold & Geld.
Gerhard Starsich, Generaldirektor Münze Österreich AG, über Gold & Geld.Münze Österreich
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Interview. Ein Gespräch mit Münze Österreich AG Generaldirektor Gerhard Starsich über Umsätze im Edelmetallbereich während der Coronakrise, die Bedeutung von Bargeld im Zahlungsverkehr und jene von Gold als langfristige Wertanlage.

Herr Starsich, wie war das außergewöhnliche Jahr 2020 für die Münze Österreich AG?

Gerhard Starsich: Das Jahr 2020 erwies sich für die Münze Österreich AG als ein Rekordjahr, nicht das absolute Rekordjahr, aber eines der drei besten Jahre, seit ich im Unternehmen bin. Als die Coronakrise begonnen hat, lag das Hauptinteresse unserer Kunden auf Gold. Die neuerlichen Lockdowns haben das Sicherheitsbedürfnis der Österreicherinnen und Österreicher befördert und wir erzielen bis jetzt hervorragende Umsätze. In Summe haben sich unsere Umsätze im Edelmetallbereich ungefähr verfünffacht und wir freuen uns, international einen schönen Gewinn für unsere Muttergesellschaft erwirtschaftet zu haben.

Ist Gold der Krisengewinner und der Euro der Verlierer?

Die Hinweise und Warnungen vor der Verwendung von Bargeld im ersten Lockdown haben sich im Nachhinein als Irrtum herausgestellt. In den ersten beiden Quartalen 2020 lag die Bargeldverwendung 20 bis 30 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. Im Herbst 2020 war der Bargeldumlauf aber fast schon wieder auf dem alten Niveau und wir sehen mit Ende des Lockdowns und der langsamen Rückkehr in unsere gewohnte Welt eine hohe Nachfrage nach Bargeld.

Die Warnungen sind schon fast vergessen, wenngleich die eine oder andere Handelskette zum Ärger der Kunden das Bargeld zurückdrängen möchte. Die WHO oder auch Professor Drosten, Leiter der Virologie an der Berliner Charité, haben mit deren Untersuchungen bestätigt, dass Bargeld kein Überträger des Coronavirus ist.

Was ist denn das Problem des Handels mit dem Bargeld?

Ich denke, dass es ganz praktisch ist, möglichst genau das Verhalten seiner Kunden zu kennen, zu wissen, wer was möchte. Das ist durchaus legitim und eine gute Kenntnislage des Kundeninteresses wird wohl jeder gute Kaufmann schätzen. Die Frage ist nur, wie weit gehe ich und welche Instrumente setze ich ein? Manche fürchten, ein nahezu gläserner Mensch zu werden und keine Kontrolle mehr zu haben, welche Informationen er über seine Vorlieben, sein Kaufverhalten und seine Interessen aus der Hand gibt. Digitale Zahlungsmittel helfen ungemein, ein sehr gutes Profil über jeden Einzelnen von uns zu erstellen. Viele denken sich: Mein Leben mag nicht außergewöhnlich sein, ich begehe kein Unrecht oder plane kein Verbrechen – und trotzdem muss doch nicht jeder meiner Schritte nachvollziehbar sein.

Wird Bargeld immer neben anderen Zahlungsmitteln existieren oder sehen Sie schon gar das Ende heraufdräuen?

Die Österreicherinnen und Österreicher bestätigen in allen Umfragen, dass sie sich die Wahl ihres Zahlungsmittels nicht nehmen lassen wollen. Aber natürlich kommt mit Zunahme des Online-Handels auch die Verwendung des Bargeldes unter Druck. Dennoch denken wir, dass es nur fair ist, den Menschen die Wahl zu lassen. Immerhin sagen 78 Prozent ja zu Bargeld.

Bargeld hat sich in den letzten Jahrzehnten weitgehend im Gleichklang mit dem nominellen BIP entwickelt. Da der Zahlungsverkehr in den letzten Jahren insgesamt starke Wachstumszahlen aufweist, ist ein Nebeneinander von Bargeld und digitalen Zahlungsmitteln wünschenswert. Es liegt wohl auch an der Höhe der Beträge und am Standort, an dem man seine Geschäfte abschließt, welches Bezahlsystem den Vorzug bekommt. In einigen Bereichen wurde Bargeld in unserem Zahlungsverkehr ersetzt. Das Lohnsackerl wird schon längst nicht mehr ausgehändigt und auch der Vermieter klopft nicht an, um den Mietzins abzuholen.

Wenngleich sich unser System immer mehr ausdifferenziert hat, hat Bargeld eine wesentliche Rolle beibehalten. Aus Konsumentensicht ist es wünschenswert, den zeitlichen Aufwand beim Zahlungsvorgang am Point of Sale möglichst gering zu halten. Im täglichen Geldleben des Einzelnen scheint die Regel zu gelten: Je kleiner die Beträge, desto eher wird bar bezahlt.

Die Münze Österreich AG scheint der Spezialist für Wertespeicher der Österreicher zu sein, erfüllen Gold und Bargeld hier eine ähnliche Funktion?

So könnte man es sehen, zwei Drittel des Bargelds dienen als Wertespeicher, als ständig verfügbares und sicher eingeschätztes Investment. Das geringere Risiko, die hohe Liquidität und die einfache Handhabung sprechen offenbar dafür. Damit spielt Bargeld auch eine wesentliche Rolle im Veranlagungsmanagement einer breiten Bevölkerungsschicht. Auch weniger vermögende Personen nutzen dieses Instrument zum Aufbau von Werten. Und da Bargeld gleichzeitig Wertaufbewahrungs- und Zahlungsmittel ist, besitzt es maximale Liquidität und kann unmittelbar – ohne zusätzliche Kosten oder Risiko – zum sofortigen Konsum verwendet werden.

Gold oder Geld?

Wer für seine Pension vorsorgen oder für sein Enkelkind regelmäßig etwas auf die Seite legen will, wird vielleicht eher regelmäßig eine Goldmünze ankaufen. Denn hier geht es um längerfristiges Investment, das unangetastet eine Weile wachsen soll. Für den persönlichen Notgroschen ist Bares unter Umständen von Vorteil. Aber am besten ist es, man lässt sich von den Experten seines Vertrauens, bei seiner Bank zum Beispiel, beraten. Der Spruch „nicht alle Eier in einem Korb zu lagern“ hat viel für sich. Fürs Enkelkind haben wir übrigens eine schöne Holzschatulle mit 18 Vertiefungen für 18 Wiener Philharmoniker in verschiedenen Größen in Gold, Silber oder Platin. Damit kann man einem jungen Menschen ein schönes Startkapital ermöglichen.

Wie kommt man zu Vermögen?

Den Umgang mit Geld muss man erlernen, denn nur so wird man sich etwas aufbauen können. Bargeld kommt hier eine ganz wichtige Funktion zu. Bargeld ist konkret und man lernt offenbar den Umgang besser, wenn man etwas physisch in der Hand hat und aus der Hand gibt. Je näher der Zeitpunkt des Konsums und der Zahlung ist, desto stärker wird uns Menschen bewusst, was wir hier tun. Sicherheit beim Geldausgeben zu erwerben ist ungemein wichtig, denn wir sehen, wie viele junge Menschen sich verschulden. Wer aber zum Beispiel 100.000 Euro ansparen will, dem hätte eine Veranlagung in Gold in den letzten Jahren sicher geholfen.

Von Anfang der 2000er- bis Anfang der 2010er-Jahre stieg der Goldpreis stark an. Zum damaligen Hoch lag der Preis bei rund 1300 Euro pro Feinunze (eine Feinunze ist die übliche Maßeinheit für Gold und entspricht etwa 31,1 Gramm). Im August 2020 hat er ein neues Allzeithoch von fast 1650 Euro erreicht, derzeit steht er bei knapp 1570. Aber natürlich können wir alle künftigen Entwicklungen nicht voraussehen und auch Gold ist volatil, wenngleich ein längerfristiger Kaufkrafterhalt historisch nachprüfbar ist.

MÜNZE ÖSTERREICH AG

Die Münze Österreich AG, deren Aufgabe in der Verarbeitung von Edelmetallen und der Herstellung von Münzen liegt, ist seit 1988 ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Oesterreichischen Nationalbank und blickt auf eine über 825-jährige Geschichte zurück. Sowohl Produktion als auch Verwaltung sind im Herzen von Wien am Heumarkt untergebracht. Mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind derzeit für die Münze Österreich AG tätig und produzieren rund 350 Millionen Münzen pro Jahr. Als Global Player gehört das Unternehmen zur Weltelite der Münzprägestätten.

Mehr Informationen unter: www.muenzeoesterreich.at

INFORMATION

Die Seiten „Comeback“ beruhen auf einer Medienkooperation mit der „Presse“ und sind mit finanzieller Unterstützung der Münze Österreich AG entstanden.

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