Analyse

Es wird noch viele Libyen-Konferenzen brauchen

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EGYPT-LIBYA-POLITICS-DIPLOMACYAPA/AFP/KHALED DESOUKI
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Bei der Libyen-Konferenz in Berlin einigten sich die Parteien auf eine Absichtserklärung zum Abzug der Söldner. Nur ein Bruchteil wird das Land verlassen.

Kairo. Der Friedensplan für Libyen bleibt ein ehrgeiziges Projekt mit vielen Unwägbarkeiten – daran hat auch die zweite internationale Libyen-Konferenz in Berlin, zu der Deutschland und die UNO geladen hatten, wenig geändert. Die wichtigste Neuerung: Erstmals gab es mit der im Februar geschaffenen Übergangseinheitsregierung einen von allen Seiten anerkannten libyschen Gesprächspartner – und sogar eine Gesprächspartnerin –, mit denen die internationale Gemeinschaft verhandeln kann.

Premierminister Abdulhamid Dbeibeh und seine Außenministerin, Najla Mangoush, waren in Berlin die Hoffnungsträger für die Fortsetzung des politischen Prozesses und der Wiedervereinigung des gespaltenen Landes, die am 24. Dezember in Parlamentswahlen münden sollen. Das ist eine positive Entwicklung und wäre noch vor dem Waffenstillstand, auf den sich beide Seiten im Oktober geeinigt hatten, völlig undenkbar gewesen.

Die ausländischen Mächte

Aber das Gespenst der Spaltung war in Berlin in Form jener Mächte anwesend, die in dem nordafrikanischen Land immer noch den verschiedenen Seiten der einstigen Bürgerkriegsparteien zur Seite stehen. Die Türkei unterstützt die Milizen im Westen des Landes und in der Hauptstadt Tripolis mit türkischen Militärberatern und angeheuerten syrischen Söldnern. Russland mischt im Osten mit Söldnern der sogenannten Wagner-Gruppe mit. Dort haben auch die Arabischen Emirate sudanesische Söldner auf ihrer Gehaltsliste.

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