Theater

"Pick mich auf!" im Werk X Petersplatz: Heb ab mit Mayröckers Rufzeichen!

Ein gelungener Flugversuch im Werk X: Die Multimediacollage „Pick mich auf!“ ist inspiriert von der verstorbenen Dichterin und ihren Rufzeichen.

Wann haben Sie zuletzt einen Overheadprojektor gesehen? Zwei stehen auf der Bühne des Werk X am Petersplatz, wo „Pick mich auf!“ uraufgeführt wurde. Angekündigt ist ein Low-Tech-Spektakel. Der pinke Federnhaufen rührt sich zuerst. Er lässt die freischaffende Tänzerin und Choreografin Emmy Steiner frei. Da wirft Christian Schlechter schon die ersten Bilder an die Leinwand und Simon Dietersdorfer singt und sampelt seine Mundpercussion.

Es sind lauter Flugversuche, die das Künstlerkollektiv Spitzwegerich in seinem dichten, multimedialen Poesieprogramm aneinanderreiht. Text und Ton, Tanz mit Fluglotsenpose und der Ikarus-Ritt auf dem aufblasbaren Pferd stehen hier ebenbürtig nebeneinander. Die Handlung wird halt als Ballast über Bord geworfen. Wortakrobatin Natascha Gangl übersetzt, collagiert und stückelt aus fremden Texten zusammen. Sie treibt ein skurriles Spiel mit der Sprache: „Klopf deine Sprüche, bis sie klein genug sind für dein Wohnzimmer!“ Der erste Imperativ lautet: „Setz dich bitte!“ Zum Setzen kommen die Sätze. Viele enden mit einem Ausrufezeichen, zur Bestätigung segelt ebensolches auf einem A4-Blatt von der Decke. Währenddessen verwandelt Schlechter das projizierte Rufzeichen zum Uhrzeiger.

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