Kommentar

Testpflicht für Kinder als Willkürakt

Coronavirus - Selbsttest an Berliner Schule
Coronavirus - Selbsttest an Berliner SchuleAPA/dpa/Jörg Carstensen
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Der Wiener Sonderweg dient in erster Linie dem Selbstzweck.

Die mangelnde Sinnhaftigkeit der Verschärfungen wird nicht einmal verhehlt. Von „symbolhaften Schritten“, die er setzen wolle, sprach Bürgermeister Michael Ludwig im Vorfeld der Beratungen mit Fachleuten. Herausgekommen ist unter anderem eine Testpflicht für Kinder ab sechs Jahren. Mit der Begründung, dass die Tests in der Schule wegen der Ferien ausfallen.

Klingt nicht ganz unlogisch, ist aber aus der Vogelperspektive weder epidemiologisch verhältnismäßig noch zeugt diese Entscheidung von Feingefühl. Ersteres, weil die Dunkelziffer infizierter Kinder in den Sommermonaten vernachlässigbar gering ist; letzteres, weil das ständige Testen von Kindern in Apotheken und Teststraßen einen enormen Aufwand bedeutet – vor allem für Familien aus bildungsfernen Schichten, die mit der Initiative „Alles gurgelt!“ überfordert sind.

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