Jetzt sind bei uns im Osten also die großen Ferien da und dieses Corona-mühsame Schuljahr hat sich im Zeugnis als Betragensnote eher so ein Nicht zufriedenstellend verdient. (Durchfallen und wiederholen sollten wir es aber dennoch auf keinen Fall lassen.)
Zwecks Sommerstimmung sollten wir vielleicht nicht zu intensiv auf diese kräfteraubenden Monate zurückblicken, sondern eher nach vorn. Die Juniwochen, in denen endlich wieder Klassenabschluss- und Geburtstagsfeiern, Klavier-Vorspiel- und andere Vorführabende möglich waren (wenn auch nicht ganz so voll besetzt wie sonst), haben sich schon wieder so sozialterminstressig angefühlt wie früher (Schön war's!)
Auch das Kind hat seinen Geburtstag (der eigentlich im April ist und daher zwei Mal coronabedingt ganz ohne Party mit Freundinnen stattfinden musste) nun noch schnell vor den Ferien nachgefeiert und ich darf mit Freude vermelden, dass auch bei elf- und zwölfjährigen Mädels Picknick, Kirschkernweitspucken und Wasserbomben-Schlacht als Programmpunkte noch völlig ausreichen. So viele Wasserbomben wie an diesem Parkpartynachmittag habe ich überhaupt noch nie befüllt und verknotet. (Schön war's!)
Jetzt aber sind die Ferien da, das Kind hat eine Liste mit Dingen erstellt, die es in den neun Wochen erleben möchte. Nach Durchsicht scheint mir ein Programmpunkt zu dominieren: Baden. Das Kind möchte laut Liste nämlich: in der Donau baden, im Pool baden, im Meer baden, im See baden (und die Chancen zum Abhaken dieser Punkte stehen gar nicht schlecht). Weiters will es „braun werden“ (okay) und „einen Sonnenbrand bekommen“ (nicht so okay, aber gehört wohl auch dazu) sowie „Füße im heißen Sand verbrennen“, „barfuß über eine Wiese laufen“ und „ein großes Eis essen“ (jeden Tag, wie ich vermute). Am unteren Ende der Liste stehen „Postkarte schreiben“ (interessanterweise im Singular, also offenbar nur eine) und „Sachen aus der Schule verlernen“ (das wiederum im Plural!) Wird alles gemacht! Schön wird's! Ob mit To-do-Liste oder ohne, und hoffentlich ohne Sonnenbrand: Schöne Ferien!
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.07.2021)