Der Rechtsextremist Anders Behring Breivik verübte im Juli 2011 ein Massaker auf der Insel Utøya. Das Verbrechen hat im Land ein Trauma hinterlassen. Überlebende kämpfen mit ihren schrecklichen Erinnerungen.
Es war ein Tag, der Norwegen veränderte, der eine tiefe Wunde in die Seele das Landes gerissen hat: Am 22. Juli 2011, vor zehn Jahren, verübte der Rechtsextremist Anders Behring Breivik seine verheerende Attentatsserie. In einem Van brachte er eine selbstgebaute 960-Kilogramm-Bombe ins Osloer Regierungsviertel.
Um 15.25 Uhr detonierte der Sprengsatz. Acht Menschen starben. Danach fuhr der Attentäter auf die 40 Kilometer nordwestlich gelegene Insel Utøya und richtete ein Massaker an. Auf Utøya hielt die Jugendorganisation der norwegischen Sozialdemokraten ihr Sommercamp ab. Breivik war mit Pistole und Gewehr bewaffnet – und als Polizist verkleidet. So gelangte er ungehindert auf die Insel. Dort begann er mit dem Blutbad. Systematisch wie ein Roboter tötete er 69 zumeist junge Menschen. „Ihr Marxisten werdet heute sterben“, schrie der Rechtsextremist.