Kolumne

Als ich lernte, der Allmacht der Technik zu misstrauen

APA/AFP/GABRIEL BOUYS
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Stundenlange Warteschleifen, Computerstimmen, Formulare: Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass uns die technischen Spielereien über den Kopf gewachsen sind.

Ältere Menschen haben heute weniger Probleme mit Computern als früher, heißt es. Bei mir ist es ein wenig anders. Ich liebe die Technik, leider beruht diese Leidenschaft nicht auf Gegenliebe. Vielleicht ist es so ähnlich wie in Beziehungen: Wenn man vom Partner nichts weiß oder nichts Näheres wissen will, kann die Sache nur schiefgehen. Nur: Wann kennt man sich gut genug aus mit dem hübschen Knaben (oder dem Mädchen) von der Partnerbörse? Muss man in die Tiefen des Betriebssystems eindringen? Oder genügt es die Oberfläche zu betrachten und einfach nett zu sein? Mein Umgang mit Computern funktioniert ungefähr so: Viel weiß ich nicht von ihnen, aber ich mag sie. Genauer gesagt: Ich mochte sie, bisher.

Und das kam so: Erster Urlaubstag in Italien. Was war das noch für ein komischer, kleiner Link, der da seit Tagen in den SMS herumliegt? Eine Handywerbung, ah so. „Der Link ist aus Jakarta“, sagt meine Tochter Julia streng. „Um Gottes willen, ruf die Bank an!“, schreie ich. Die Bank sperrt alle Karten und ihre mobile App, sie empfiehlt das Handy neu aufsetzen zu lassen. Oh Schreck! Und was wird jetzt aus Pizza, Scampi und Chianti? Ein Glück, Julia borgt mir was.

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