Gastkommentar

Wieder einmal Glück gehabt?

Beim Thema Hochwasser auf Schutzbauten zu vertrauen genügt nicht. Wir sollten auch an Eigenvorsorge denken.

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In Deutschland kann man nach der jüngsten Hochwasserkatastrophe nicht mehr von Glück sprechen. In Hallein und Kufstein hingegen hatte man großes Glück, dass keine Opfer zu beklagen waren. So wie schon 2005 beim Stubenbach in der Gemeinde Pfunds im Tiroler Oberland oder beim Saigesbach in Sellrain und dem Schallerbach in der Gemeinde See 2015, ebenfalls in Tirol.

Johannes Hübl von der Universität für Bodenkultur merkte es in der „ZiB 2“ vom 20. 7. an: Die meisten Bürger wissen nicht, was im Notfall zu tun ist. Sofort in den ersten Stock oder doch kurz in die Garage, um das Auto zu holen? Den Boiler im Keller abschalten? Wo ist der Hauptstromschalter, wo der Server? Immer noch im Keller, obwohl das Haus in einer Gefahrenzone steht? Richtiges Verhalten im Ereignisfall wird zu wenig trainiert - nicht nur in Deutschland, auch in Österreich. In den deutschen Hochwassergebieten gab es darüber hinaus noch Beschwerden über fehlende Vorwarnungen.
Wie ist das in Österreich? Viele Bürger wohnen zwangsläufig in Gefahrenzonen. Hier permanent Schutzbauten von der öffentlichen Hand einzufordern ist zu wenig. Auch an die Eigenvorsorge muss gedacht werden: Wo sind die Schwachstellen im Haus oder in der Wohnung? Wo könnte Wasser eindringen? Lässt sich das mit einfachen Mitteln verhindern? Die öffentliche Hand sollte solche Maßnahmen aus dem Katastrophenfonds fördern. Die Bürger müssen sich dabei von Experten beraten lassen.

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