Antiquitätenwochen

Flanieren und Kunst kaufen in Bamberg

Kunst kaufen in Wohnzimmeratmo-sphäre: Christian Eduard Franke-Landwers präsentiert Möbel und Kunsthandwerk auf zwei Etagen im gotischen Stadthaus.
Kunst kaufen in Wohnzimmeratmo-sphäre: Christian Eduard Franke-Landwers präsentiert Möbel und Kunsthandwerk auf zwei Etagen im gotischen Stadthaus.⫻ Michael Aust
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Wer bei den Festspielen in Bayreuth ist, sollte einen Ausflug nach Bamberg machen. Die Altstadt gehört zum Weltkulturerbe und nebenbei gibt es viel Kunst zu kaufen.

Schon zum 26. Mal finden heuer die Bamberger Kunst- und Antiquitätenwochen statt, trotz Corona. Natürlich läuft alles ein bisschen anders ab als vor der Pandemie, doch immerhin entschied man sich gegen eine Absage. Der Vorteil ist, dass es sich um keine Kunstmesse handelt, sondern um eine gemeinsame Marketingaktivität des Kunsthandels in Bamberg, und so können die Coronaauflagen leicht umgesetzt werden. Auf die Eröffnungsveranstaltung wurde allerdings verzichtet und auch das übliche Rahmenprogramm gibt es heuer nicht. Stattdessen lädt Organisatorin Fiona von Colberg die Kunden zu einer persönlichen Führung ein. Sie stellt für Interessierte ein individuelles Programm zusammen.

Wagner und Kunst. Immerhin finden heuer wieder die Wagner-Festspiele im benachbarten Bayreuth statt, die internationales Publikum auch nach Bamberg bringen. Im Vorjahr musste Bamberg ohne Rückenwind der Festspiele auskommen. Seit vielen Jahren funktioniert die Kombination von Wagner und Kunst gut. Denn die mittelalterliche Domstadt gehört mit ihren denkmalgeschützten Häusern zum Unesco-Weltkulturerbe und ist einen Besuch wert. Unterhalb des Domberges liegt das Antiquitätenviertel, das zum Flanieren und Shoppen einlädt. Das nützen die Kunsthändler für sich und haben die Kräfte gebündelt. In den Geschäften, die während der Festspielzeit auch an den Wochenenden durchgängig geöffnet haben, wird die neueste Ware angepriesen. Geboten werden Kunst, Antiquitäten und Kunsthandwerk aus sieben Jahrhunderten. Vieles hat hochkarätige Qualität, einiges regionalen Charme, und dazwischen findet man auch manch Kurioses. Insgesamt genießt der Bamberger Kunsthandel einen guten Ruf.

Zu den international anerkannten Bamberger Händlern gehört Walter Senger. Er ist langjähriger Aussteller bei der wichtigsten internationalen Kunst- und Antiquitätenmesse, der Tefaf in Maastricht, sowie auf der Masterpiece in London und der Cologne Fine Art. Bekannt ist er unter anderem für seine gotischen Skulpturen, die er in seinem Gewölbekeller präsentiert. Heuer gehört etwa der „Schmerzensmann zwischen zwei Engeln“ aus der Werkstatt Hans Harder zu den Besonderheiten. Neben den gotischen Skulpturen sticht heuer ein Taschenglobus mit Meridianring von James Newton von 1817 ins Auge, der für 11.800 Euro angeboten wird. Inzwischen ist im Hause Senger schon die nächste Generation aktiv. Vis-à-vis vom Stammhaus hat Schwiegersohn Thomas Herzog eine Galerie bezogen und verkauft dort klassische Moderne und zeitgenössische Kunst.

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