Morgenglosse

Kuba: Capitalismo o muerte!

Die Kubaner leiden seit Jahrzehnten unter der nationalen Misswirtschaft.
Die Kubaner leiden seit Jahrzehnten unter der nationalen Misswirtschaft.APA/AFP/ADALBERTO ROQUE
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Es ist ein historischer Wendepunkt: Kuba wird künftig private Firmen zulassen.

Damit gesteht eines der letzten Länder, das noch dem vor 30 Jahren untergegangenen Kommunismus nachhängt, offiziell ein, dass das System des kollektiven Eigentums und der staatlichen Wirtschaftsplanung gescheitert ist.

Für viele Linke in Europa eine schlechte Nachricht. Schließlich war der Kommunismus der Karibikinsel mit lässigen „Revolución“-Sprüchen und ikonischem Che-Guevara-Bildnis auf dem T-Shirt popkulturell immer schon wesentlich attraktiver als beispielsweise das freakige Regime in Pjöngjang. Für die Kubaner ist die Nachricht hingegen außerordentlich gut. Sie leiden seit Jahrzehnten unter der nationalen Misswirtschaft und dem materiellen Mangel, weshalb in den vergangenen Monaten bis dahin unbekannte Massenproteste in Kuba an der Tagesordnung waren. Es ist zu hoffen, dass sich ihr wirtschaftliches Leben in den kommenden Jahren bessert.

Dass die wirtschaftliche Freiheit aber auch politische Freiheit bringt, darüber sollte man sich im Westen keine Illusionen machen. Das beweist China ja derzeit sehr gut.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.08.2021)

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