Flüchtlingskrise: Irak holt seine Bürger aus Belarus zurück

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Bagdad will sich die Beziehungen zu Europa nicht verderben lassen und kappt die Flugverbindungen nach Minsk, die das Lukaschenko-Regime als Waffe gegen die EU eingesetzt hat.

Istanbul/Bagdad. Nach dem Stopp aller Flüge nach Belarus holen die irakischen Behörden jetzt ihre Staatsbürger aus Minsk zurück, um eine Flüchtlingskrise mit der EU zu verhindern. Irakische Diplomaten in der belarussischen Hauptstadt stellen nach Angaben des Bagdader Außenministeriums neue Pässe für Iraker aus, die über Belarus in das EU-Land Litauen wollten und nun festsitzen. Bagdad schickt leere Passagierflugzeuge nach Minsk, um die Iraker zurückzufliegen.

Tausende Iraker flogen in den vergangenen Monaten mit Touristenvisa nach Belarus, um von dort aus über die mehr als 600 Kilometer lange EU-Außengrenze auf litauisches Gebiet zu gelangen. Laut dem litauischen Rundfunk LRT griffen Grenztruppen des Landes in diesem Jahr bereits 4000 überwiegend irakische Flüchtlinge an der Grenze mit Weißrussland auf; im ganzen vergangenen Jahr waren es nicht einmal 100 gewesen. Die Iraker werden von Schleuserbanden mit dem Versprechen eines unkomplizierten Transfers von Belarus in die EU geködert und zahlen nach Medienberichten mehr als 10.000 Euro für die Reise.

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