Samsung-Vorstandschef Lee Jae-yong wurde abermals aus dem Gefängnis entlassen – er sei zu wichtig für die Firma und das wirtschaftliche Wohl Südkoreas, so das Argument. Wie ein Tycoon und seine Familie das Land dominieren.
In Südkorea gilt nicht der Präsident als mächtigste Person im Land, sondern der Boss von Samsung. Der Eindruck bestätigt sich dieser Tage: Lee Jae-yong, Chef des Multikonzerns, wird zum wiederholten Male frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen.
Die „nationale ökonomische Situation und der globale wirtschaftliche Kontext“ in der Pandemie seien der Grund, warum Lee Jae-yong ab diesem Wochenende wieder ein freier Mann ist und seine zweieinhalbjährige Haftstrafe nicht absitzen muss. So erklärte es Justizminister Park Beom-kye Anfang der Woche in einer TV-Ansprache. Etwa 800 weitere Personen werden am Samstag, wenn in Südkorea zum nationalen Unabhängigkeitstag am 15. August traditionell Begnadigungen ausgesprochen werden, ebenso den Gang aus dem Gefängnis antreten können.