Nato berät über neue Strategie

Nato berät über neue Strategie
Nato berät über neue Strategie (c) EPA (Ismail Yesilyurt)
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Die Außen- und Verteidigungsminister der 28 Nato-Mitgliedstaaten treffen sich am Donnerstag in Brüssel zum sogenannten "Jumbo-Rat". Dabei soll für die Nato für neue Herausforderungen gerüstet werden.

In Brüssel ist am Donnerstag das Treffen der Außen- und Verteidigungsminister des Nordatlantikpaktes (Nato) eröffnet worden, auf dem über ein neues neues Strategie-Konzept der Allianz beraten werden soll. Dabei geht es um die Anpassung des Bündnisses an die neuen Herausforderungen und Bedrohungen.

Grundlage der Beratungen ist ein elfseitiger Textentwurf von Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen für ein neues Strategisches Konzept, das die Staats- und Regierungschefs im November in Lissabon beschließen sollen.

"Verteidigung gegen neue Bedrohungen"

Rasmussen erklärte bei der Eröffnung des Treffens, man wolle dem neuen Strategie-Konzept für die künftige Form der Allianz Substanz verleihen. Das "Kerngeschäft", also der Schutz der Territorien und Bürger der 28 Nato-Länder, werde sich nicht ändern. "Wir brauchen aber eine eine moderne Verteidigung gegen moderne Bedrohungen", so der Nato-Generalsekretär.

Rasmussen will die Militärallianz für Herausforderungen des 21. Jahrhunderts wie den Terrorismus und Angriffe von Internet-Kriminellen wappnen. Umstritten sind noch die künftige Rolle von Atomwaffen und der Aufbau eines Nato-eigenen Raketenschirms in Europa.

Deutschland unterstützt US-Raketenschild

Deutschlands Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg erklärte am Donnerstag vor dem Treffen in Brüssel, die Bundesregierung sei für den von den USA geplanten Raketenabwehrschild in Europa. "Wir halten den Raketenschirm grundsätzlich für eine gute Idee, glauben aber auch, dass Punkte wie Abrüstung durchaus eine wesentliche Komponente sein sollten", sagte er.

Die USA wollen bis zum Jahr 2018 alle europäischen Nato-Länder in ein Netz von Raketenabwehrsystemen einbeziehen, das vor allem Angriffe aus dem Iran abwehren könnte. US-Präsident Barack Obama hatte vor rund einem Jahr das Vorhaben seines Vorgängers George W. Bush gestoppt, der in Polen und Tschechien Teile eines rein amerikanischen Abwehrsystems stationieren wollte. Nun sollen nicht nur alle anderen Nato-Staaten, sondern auch Russland am Raketenschild beteiligt werden.

(APA/AFP)

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