15. August

Nokia Communicator: Der Smartphone-Pionier wird 25

(c) Reuters
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Am 15. August 1996 kam der Nokia 9000 Communicator auf den Markt. Fax, Taschenrechner, Kalender bot das Handy damals für 19.000 Schilling. Heute ersetzt das Smartphone in Kombination mit Apps viel mehr als nur die oben genannten Dinge.

1987 markiert einen Meilenstein in der Mobilfunktechnologie als Nokia sein erstes Mobiltelefon auf den Markt brachte. Neun Jahre später waren es wieder die Finnen und nicht wie weitläufig angenommen Apple,die eine völlig neue Produktkategorie schufen und mit dem Nokia 9000 Communicator das erste smarte Handy lancierten. Das Nokia-Device ebnete den Smartphones wie wir sie heute kennen, den Weg. Als „Büro im Westentaschenformat“ fungierte es als elektronischer Kalender, Adressbuch, Taschenrechner und sogar Faxe konnte man damit empfangen.

Im Gegensatz zu dem 1994 erschienenen "Simon Personal Computer" von IBM konnte man mit dem Nokia-Communicator auch im Internet surfen. Eines der entscheidenden Merkmale, wodurch sich ein Smartphone von einem Handy unterscheidet, abgesehen vom Wegfall der physischen Tastatur. Wobei surfen eher als Euphemismus zu verstehen ist, da es mit den jetzigen Geschwindigkeiten und Preisen nicht vergleichbar ist. Für knapp 19.000 Schilling, umgerechnet knapp 1400 Euro, konnte man es sein Eigen nennen. Heute besitzt nahezu jeder ein Smartphone, während bereits die nächste Kategorie in den Startlöchern steht: Die faltbaren Smartphones. Samsung: Raus aus der Nische, rein in den Massenmarkt [premium]

Auf dem Siegeszug der Smartphones sind einige Gerätschaften und Alltagsgegenstände aus den Hand- und Aktentaschen verschwunden. Sogar einige medizinische Helferlein werden mit Hilfe von Apps am Smartphones mittlerweile ersetzt. Ein Überblick.

Brieftasche: Beim Zahlen hält man das Handy heute über ein Lesegerät an der Kasse. Die Rechnung wird dann etwa über Google Pay für Android-Geräte oder Apple Pay bei iOS-Handys beglichen. Dort sind die Daten der Konten in einer sogenannten Wallet hinterlegt. Die Transaktion wird über NFC (Near Field Communication, zu deutsch: Nahfeldkommunikation) abgewickelt. Bargeld und auch die Plastikkarte, die meist auf die selbe Technik setzt, wird durch die App am Handy ersetzt.

Terminkalender: Wer schreibt heute noch seine Termine und To-Do-Listen in einen physischen Kalender? Viele vertrauen bei ihrer Terminplanung auf die meist vorinstallierten Apps am Smartphone. Erinnerungen an Geburts-, Hochzeitstage und Termine werden direkt am Handy eingetragen. Besonders bei wiederkehrenden Anlässen ist die Erinnerungsfunktion eine der beliebtesten am Handy.

Taschenlampe: Sich selbst den Weg leuchten, oder verlorene Gegenstände im Dunklen wiederfinden. Auch hier konnte sich das Smartphone gegen den Alltagsgegenstand durchsetzen und erspart die Suche nach Batterien. Ähnlich verhält es sich mit dem Taschenrechner. Oder wann haben Sie zuletzt einen herkömmlichen verwendet?

Impfpass: Eine Folge der Corona-Pandemie ist der digitale Impfpass. Dieser kann in Österreich genauso wie das gelbe Impfbuch eine vollständige Corona-Impfung nachweisen und damit etwa beim Kinobesuch vom Test befreien. Die Elga GmbH arbeitet an einer kompletten App-Lösung, die künftig nicht nur die Corona-Impfung am Smartphone abbilden kann, inklusive Erinnerungsfunktion.

Spielekonsole: War zu Zeiten des Nokia 3210 „Snake“ das höchste der Gefühle, erreichten die Handys über die Jahre eine Leistungsfähigkeit, die mit tragbaren Handykonsolen vergleichbar ist. Auch wenn das Spielen am Smartphone nicht den PC oder die Konsole ersetzen wird, lässt sich überall mobil zocken - so lange der Akku mitspielt. 

Wörterbuch: Einfach einen Fisch ins Ohr stecken und plötzlich alle Sprachen verstehen? So einfach wie im Kultroman "Per Anhalter durch die Galaxis" von Douglas Adams geht das zwar nicht. Allerdings ist die Technik schon so weit, dass Besucher im Ausland das Wörterbuch zu Hause lassen können. Wer Googles kostenfreie "Übersetzer"-App verwendet, kann sich per Kamera-Funktion zum Beispiel die Speisekarte live übersetzen lassen. Laut Herstellerangaben soll das bei derzeit 94 Sprachen möglich sein.

Fernbedienung: Heutzutage findet sich zwar kaum noch auf einem Handy eine Infrarot-Schnittstelle, aber um trotzdem den Fernseher darüber zu steuern, reicht es, das Gerät ins heimische Wlan einzubinden.  Nahezu jeder Smart-TV-Hersteller bietet auch eine passende App.

Schrittzähler:  Lange waren sie voll angesagt: Fitness-Armbänder, die die Schritte zählen. Das kann auch das Smartphone. Google und Apple bieten dafür eigenständige Lösungen an: Bei Android-Smartphones heißt dieser Aktivitätstracker "Google Fit", beim iPhone ist die App "Health" seit iOS 8 von Haus aus an Bord. Beide zählen die Schritte, messen und speichern zurückgelegte Distanzen beim Gehen oder Laufen.

Pulsmesser:  Wer seinen Puls selber messen will, kann das auch ohne Zusatzgerät wie Smartwatch tun. Den Herzschlag kontrollieren und Rhythmusstörungen erkennen - das will die deutsche Gesundheits-App "Preventicus Heartbeats" (Android und iOS). Gemessen wird, indem vorzugsweise der kleine Finger auf die Handy-Kamera gelegt wird. Der Hersteller verspricht: Aus dem Video-Signal könne die Pulskurve abgeleitet werden. "Hochgenaue und patentierte Algorithmen ermitteln über diese Pulskurve Ihren Herzrhythmus", heißt es auf der Webseite.

Wasserwaage: Das Bild hängt schief? Früher musste der Werkzeugkasten her, heute gibt es eine App dafür. Android-Nutzer müssen sich diese erst herunterladen. Eine der beliebtesten ist die kostenfreie "Wasserwaage Galaxy". Zwei Röhren mit einer simulierten Blase zeigen an, ob sich das Handy in Schieflage befindet. Keinen extra Download benötigen Nutzer eines iPhones: Seit Version sieben des Betriebssystems iOS ist die Funktion an Bord - erst in der Kompass-Anwendung, seit iOS 11 als Unterfunktion der Maßband-App. Beim Konkurrenten Google gibt es beispielsweise die App "AirMeasure".

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