Biologie

Auch Babys von Fledermäusen brabbeln

Sackflügelfledermaus-Mutter mit Baby, das sich an ihren Bauch klammert.
Sackflügelfledermaus-Mutter mit Baby, das sich an ihren Bauch klammert.(c) Michael Stifter
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Der Spracherwerb der Babys von Sackflügelfledermäusen zeigt Ähnlichkeiten mit dem von Menschenkindern.

Viel an der menschlichen Sprache ist einzigartig, vor allem die Grammatik. Typisch ist auch die Art, wie Babys die Sprachproduktion erlernen: Sie imitieren die Sprache der Erwachsenen zunächst, indem sie Silben mehrmals wiederholen: Brabbeln nennt man das. Bei manchen Singvögeln kommt das auch vor, aber nur bei den Männchen. Nun berichten Forscher um Mirjam Knörnschild am Berliner Museum für Naturkunde in „Science“ (373, S. 923), dass männliche und weibliche Babys der in Südamerika heimischen Sackflügelfledermäuse die Gesänge ihrer Art ganz ähnlich einüben.

In diesen Gesängen kann man 25 Typen von Silben (darunter verstehen die Forscher definierte Klänge, auf die jeweils kurze Stille folgt) unterscheiden. Das Gebrabbel der Fledermaus-Babys ist repetitiv und rhythmisch, sie imitieren dabei Erwachsene – in deren Gesängen allerdings mehr Wiederholungen von Silben vorkommen als in der menschlichen Sprache –, sie beginnen damit drei Wochen nach der Geburt und verbringen bis zu ihrer Entwöhnung (zehn bis 13 Wochen nach der Geburt) fast 30 Prozent ihrer wachen Zeit damit. Oft brabbeln sie, wenn sie an ihren Müttern hängen, sie brabbeln aber auch, wenn sie alleine sind, vor sich hin. „Die Parallelen im Spracherweb zweier Säugetierearten sind faszinierend“, sagt Mirjam Knörnschild.

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