Ausstellung

Secession: „Schrein für Schönheit und Kunst“

Im Hauptraum der Secession lädt Kunstrasen zum Verweilen: „Volcanic Excursion (A Vision)“.
Im Hauptraum der Secession lädt Kunstrasen zum Verweilen: „Volcanic Excursion (A Vision)“.OLiver Ottenschlaeger
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Drei Ausstellungen, drei Versuche, die Welt zu erfassen. Am raumfüllendsten ist Dominique Gonzalez-Foersters „soziale Landschaft“ um den Giganten Typhoeus.

Bevor Sie die Wiener Secession auf dem Naschmarkt besuchen, sollten Sie sich genau die Reihenfolge der drei Ausstellungen überlegen. Denn die sind höchst konträr, eine Herausforderung an und ein Gewinn für Ihr Kunstverständnis.

Wir beginnen klassisch: Unten in der Galerie sehen wir gezeichnete Hände. Einzelne Finger sind ineinander verknotet. Es sind nicht nur Zeichnungen, es sind philosophische Studien. Denn František Lesák untersucht hier den Spagat zwischen „Vermutung und Wirklichkeit“, wie er seine Personale betitelt. Beim Ausstellungsrundgang kommt der 1943 in Prag geborene, in Wien und Neu-Nagelberg lebende Künstler immer wieder auf die zentralen Fragen seines Werks zurück: „Womit kann man sich vergewissern, wie Vermutungen bestätigen?“ Dafür untersucht er Beschaffenheit, Aussehen und „die abgewandte Seite der Dinge“. Für die Handstudien verbarg Lesák seine verknotete Hand unter einem Tuch und zeichnete nach seinem inneren Bild. Manche Formationen waren so schmerzhaft, dass ihm nur wenige Sekunden dafür blieben, andere konnte er länger erfühlen. Jetzt hängen in den 18 Bildpaaren die Versuche neben den präzisen Zeichnungen ohne Tuch – da habe ihm seine akademische Ausbildung auch nichts geholfen, „die Irrtümer können ziemlich groß sein“, gibt er zu, die taktile Empfindung sei eine ungenaue Vermutung.

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