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Fehlersuche für das Afghanistan-Schlamassel

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Ein paar US-Experten versuchen nüchtern zu analysieren, was beim 20-jährigen Militäreinsatz falsch gemacht wurde.

Das „blame game“, das gegenseitige Schuldzuweisen, wer für das Abzugsdebakel aus Afghanistan die Verantwortung trägt, ist zwischen den diversen US-Behörden längst im Gange. Mitarbeiter im Pentagon werfen dem Außenministerium vor, die Evakuierung von US-Personal und afghanischen Hilfskräften lange Zeit blockiert zu haben. Das Außenamt beklagt sich über die Geheimdienste, die nicht frühzeitig vor dem abrupten Kreislaufversagen des afghanischen Staats- und Sicherheitsapparats gewarnt hätten. Und dem Präsidenten wird vorgehalten, dass er bei seinen Entscheidungen, das Afghanistan-Abenteuer zu beenden, stets die schlechteste Option gewählt habe.

Die Spaltung der politischen Elite in Washington, die Polarisierung und ideologische Zerstrittenheit machen die Suche nach Kompromissen schon seit Langem immer schwieriger. Da geht es dann nicht mehr um die gemeinsame Suche nach Fehlern, um zu lernen, wie man in Zukunft nicht erneut in ein derartiges humanitäres und finanzielles Schlamassel hineinschlittert wie am Hindukusch – zuvor schon im Irak und in Syrien.

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