Die Rektoren haben für den Dienstag zu Vollversammlungen geladen. Demos in mehreren Uni-Städten. In Wien ziehen Studenten zum Ballhausplatz. Die ÖH sponsert die Proteste.
Mit Vollversammlungen von Lehrenden und Studenten sowie Demonstrationen steht der Dienstag (19. Oktober) ganz im Zeichen von neuen Uni-Protesten. Diesmal sind es die Rektoren selbst, die wegen der angespannten finanziellen Lage und den geplanten realen Kürzungen im Hochschulbudget zu den Versammlungen geladen haben.
Die größte Demo soll in Wien stattfinden. Nach den Info-Veranstaltungen soll es einen Sternmarsch von den Unis zum Parlament und eine Kundgebung am Ballhausplatz geben. Während der Versammlungen fallen praktisch alle Lehrveranstaltungen aus bzw. sind Studenten für diese entschuldigt.
Kundgebung am Ballhausplatz
Einen einheitlichen Zeitpunkt für die Versammlungen gibt es nicht, jede Uni organisiert "ihre" Info-Veranstaltung autonom. An der Uni Wien findet sie vorsorglich nicht im Audimax, sondern um 15 Uhr im Hörsaal 10 des Juridicums statt. Die Wirtschaftsuniversität (WU), die Medizin-Uni Wien und die Technische Universität (TU) Wien versammeln sich bereits um 10 Uhr.
Die Akademie der bildenden Künste und die Universität für Bodenkultur (Boku) um 14 Uhr, die Universität für angewandte Kunst um 15 Uhr und die Veterinärmedizinische Universität (Vetmed) um 16 Uhr. Der Sternmarsch soll um 17.30 beim Parlament eintreffen, um 18 Uhr ist eine Kundgebung am Ballhausplatz geplant.
Aktionsfest in Innsbruck
In Innsbruck findet gegen 11 Uhr eine gemeinsame Versammlung von Uni Innsbruck, Medizinischer Universität und HochschülerInnenschaft (ÖH) am Vorplatz der Hauptuni statt. Geplant sind unter anderem Ansprachen der beiden Rektoren und der ÖH-Vorsitzenden.
Im Anschluss daran soll es am Platz vor der Geisteswissenschaftlichen Fakultät (Geiwi) ein "Aktionsfest" geben mit der Möglichkeit zur Diskussion, für die ein oder mehrere Hörsäle bereitgestellt werden. Es werden mindestens 1000 Teilnehmer erwartet. Die Medizinische Universität plant außerdem davor gegen 10 Uhr einen Protestzug von der Maria-Theresien-Straße Richtung Hauptuni.
Proteste in Graz und Salzburg
In Graz gibt es keinen einheitlichen Ablauf: An der Medizin-Uni versammeln sich Lehrende und Studierende um 11.30 Uhr, an der Karl-Franzens-Uni um 13 Uhr, an der Kunst-Uni um 14 Uhr und an der TU um 17 Uhr. Um 14.30 Uhr startet außerdem ein Protestmarsch vom Hauptgebäude der Karl-Franzens-Uni.
In Salzburg rufen Rektorat und Hochschülerschaft der Universität gemeinsam zu einem Protest-Zug auf. Um 17 Uhr wird sich die Demonstration vom Mozartplatz durch die Altstadt bis zur Naturwissenschaftlichen Fakultät in Freisaal bewegen, wo um 18 Uhr im Audimax die Uni-Vollversammlung beginnt. An der Universität Mozarteum sind noch keine Einzelheiten bekannt.
Linz: Unibrennt ist Mitveranstalter
An der Linzer Johannes Kepler Universität veranstaltet die Plattform "unibrennt" die ab 12 Uhr von Rektorat und ÖH einberufene Versammlung mit. An der Kunstuni am Hauptplatz beginnt die Vollversammlung um 10 Uhr im Audimax. Dann gebe es ein Open End für Studierende, gab ÖH-Vorsitzender Rainer Nöbauer bekannt - vorlesungsfrei ist hier anders als an den anderen Unis der ganze Tag.
Auf der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt startet die Vollversammlung um 12 Uhr mit einem Bericht zum Status quo der Universitätenfinanzierung und deren Auswirkungen auf die Hochschule. Nachher steht der "1. Kärntner Bildungskirchtag" am Programm. Ob es eine Demonstration gibt, ist noch nicht klar.
ÖH sponsert Proteste
Die HochschülerInnenschaft (ÖH) unterstützt die Proteste auch finanziell. Sie hat einen Topf zur "Förderung bildungspolitischen Engagements" in Höhe von 100.000 Euro beschlossen. Schon im Vorjahr waren rund um die Hörsaalbesetzungen an mehreren Unis in Österreich 100.000 Euro aus dem ÖH-Budget für Proteste zur Verfügung gestellt worden.
(APA)