Brüssel-Briefing

Der unbedankte Impferfolg der EU

Lagging behind in vaccinations, Brussels begins jabbing shoppers
Lagging behind in vaccinations, Brussels begins jabbing shoppersREUTERS
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Mehr als sieben von zehn erwachsenen Europäern sind nun voll immunisiert, mehr und mehr Mitgliedstaaten überholen den britischen Spitzenreiter. Doch so groß die Kritik an der Impfstoffbeschaffung durch die Kommission im Frühling war, so winzig ist nun das öffentliche Lob. Ein Insider erklärt, woran das liegt.

Die Welt mag dieser Tage besonders grell den Eindruck erwecken, aus den Fugen zu sein, doch zumindest in einer Sache gibt es frohe Kunde zu vermelden: Europas Impfpolitik ist ein Erfolg. Kein anderer Kontinent hat höhere Impfquoten als der unsrige, einzelne EU-Mitgliedstaaten wie Dänemark, Belgien und Malta haben bereits einen größeren Anteil ihrer Bürger komplett gegen das Virus immunisiert als das Vereinigte Königreich, dessen Kommentariat, so es dem Brexit zuneigte, es sich im Frühjahr nicht sehr oft verkneifen konnte, über die angeblichen europäischen Impfversager zu ätzen. Demnächst wird übrigens sogar Frankreich mehr Menschen voll geimpft haben als der Nachbar von der anderen Seite des Ärmelkanals. Und obwohl es in Staaten wie Bulgarien und Rumänien ganz trist aussieht, die Rumänen sogar unlängst 700.000 ihrer Dosen des Impfstoffs von Biontech-Pfizer an Irland verkauften, weil sie sonst abgelaufen wären, konnte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu Wochenbeginn stolz verkünden, dass ihr Ziel erreicht wurde: bis Ende Sommer, also jetzt, sind 70 Prozent der erwachsenen EU-Bürger geimpft.

Ein unbestreitbarer Erfolg der Brüsseler Impfstoffbeschaffung. Bloß hört man davon kaum etwas.

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