Pizzicato

Die Lehrerin der Nation

Einmal noch am Strand fläzen, Football spielen, Burger grillen, Bier trinken und Popmusik aufdrehen: Das ist Sinn und Zweck des Labor Day in den USA, der traditionell das Ende des Sommers markiert, ehe die Arbeit bis Thanksgiving den Takt bestimmt.

So beging auch die First Family das lange Feiertagswochenende. Für die Bidens waren die Ferien heuer ohnehin ausgefallen. Biblische Plagen waren über das Land hinweggezogen: Feuersbrünste im Westen, zwei Hurrikans binnen einer Woche samt Sturzflut in New York und dann das hausgemachte Debakel mit den Taliban in Afghanistan: Kurzum, ein Sommer zum Vergessen!

Das Hamsterrad des Präsidentenlebens dreht sich weiter. Am Wochenende geht es zum 9/11-Gedenken an gleich drei Orten. 20 Jahre ist die Verwundung der Nation her – und längst nicht verwunden. Die First Lady bricht indes aus der Routine aus. Eine couragierte Premiere: „Dr. Jill“ wendet sich wieder der Pädagogik zu. Zwei Tage in der Woche wird die 70-Jährige fortan an ihrem alten Community College in Virginia Aufsatzschreiben unterrichten. Ob sie als Lehrerin der Nation die Kontroverse um die Abtreibung thematisiert, die Geburt der Zwillinge des schwulen Verkehrsministers Pete Buttigieg oder die Republikaner als „Geißel Gottes“? Oder schlicht die Aufgabe stellt: „Mein schönster Labor Day.“ (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.09.2021)

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