Replik auf Franz Schellhorn

Ist die Party also jetzt vorbei?

Anstatt Schuldige für die Inflation zu nennen, sollte man benennen, worum es geht: Regulierung!

Vor einer Woche hat Franz Schellhorn an dieser Stelle die Auffassung vertreten, dass ungeachtet der im Vergleich zum Vorjahr steigenden Verbraucherpreise Notenbanker diese als lediglich vorübergehendes Phänomen abtun. Er meint, die Inflation als ein fundamentales – nicht nur wirtschaftspolitisches – Problem stehe vor einem Comeback, und er versucht, dies mit einer Reihe von Indizien und Vorgängen zu belegen. Dazu führt er Umstände und indirekt auch Verantwortliche an.

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Doch Schellhorn beschreibt lediglich Symptome an der Oberfläche, was für mein Empfinden einem frivolen Zwinkern in Richtung einer stark nach rechts abgleitenden, zunehmend nationalistischen und der Kooperation ablehnend gegenüberstehenden Gesellschaft gleichkommt. Alles zusammen, die vordergründigen Symptome, die Umstände und die „Schuldigen“ dienen dazu, sowohl alles zu sagen als auch und vor allem, das Wesentliche zu verschleiern: Es geht um Regulierung! Deren Art und Umfang. Wer diese bestimmt und zu wessen Gunsten ein Regulierungssystem gestaltet ist und wer dabei unberücksichtigt bleibt. Die Preis-Lohn-Spirale in ihrer Begrifflichkeit umdeuten zu wollen, reicht bei Weitem nicht als Erklärung. Denn geht es nicht vielmehr um die Grundfesten der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, ihre Einbettung in das globale Wirtschaftssystem und dessen Systemdefizite?

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