US-Notenbank will 47 Mrd. Dollar von Bank of America

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USA BANK OF AMERICA ECONOMY(c) EPA (Michael Reynolds)
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Die Bank of America soll gezwungen werden, in Anleihen verpackte problematische Hypotheken zurückzukaufen. Die Tochterfirma Countrywide wird beschuldigt, Fehler beim Umgang mit den Papieren begangen zu haben.

Die Finanzkrise droht die US-Bankenbranche erneut einzuholen. Die Bank of America soll gezwungen werden, in Anleihen verpackte problematische Hypotheken im Wert von rund 47 Milliarden Dollar zurückzukaufen. Eine Gruppe von acht Investoren wirft der Bank vor, die Hypotheken in nicht angemessener Weise in die Anleihen verpackt zu haben. Laut einem Bericht der Finanz-Nachrichtenagentur "Bloomberg" gehören zu der Gruppe unter anderem der weltweit größte Anleihefonds Pimco sowie die New Yorker Filiale der Federal Reserve Bank.

Die Bank of America dürfte aber nicht das einzige betroffene Institut sein. Experten der US-Großbank JP Morgan schätzen die Forderungen, die in den nächsten fünf Jahren auf die Branche zukommen könnten, auf 55 bis 120 Milliarden Dollar (39,7 bis 86,6 Mrd. Euro). Barclays Capital schätzt sie auf rund 75 Milliarden Dollar und bezeichnete die Summe zugleich als "machbar für das Bankensystem".

Neuer Hypothekenskandal erschüttert USA

Das "Handelsblatt" berichtet, dass eine Interessenvertretung der Anleihegläubiger sowohl an die Bank of America als auch an den Treuhänder der Anleihen, Bank of New York Mellon, ein Schreiben geschickt hat. Darin wird die Bank of America-Tochter Countrywide beschuldigt, Fehler beim Umgang mit den Papieren begangen zu haben. Zu diesen Fehlern zählen vor allem unzureichende Aufzeichnungen des Instituts.

Seit Tagen erschüttert eine Affäre um widerrechtliche Zwangsvollstreckungen gegen säumige Immobilienbesitzer die US-Bankenlandschaft (siehe "Welle illegaler Zwangsräumungen überrollt USA"). Die Banken waren von der ungeheuren Flut an möglichen Zwangsvollstreckungen schlicht überfordert. Allein im September wurden 102.134 Häuser zwangsvollstreckt - ein Rekord. Also stellten sie hastig neue Mitarbeiter ein. Bei JP Morgan wurden diese spöttisch als "Burger King Kids" bezeichnet: Mitarbeiter, quasi direkt von der Straße eingestellt, die Hypotheken überschauen sollten, aber kaum wussten, was das eigentlich ist.

Bank of America steckt in tiefroten Zahlen

Die Bank of America hatte am Dienstag bekannt geben müssen, in tiefroten Zahlen zu stecken. Nach dem Bericht von Bloomberg schmierten die Papiere aber dramatisch ab und schlossen 4,37 Prozent im Minus.

(Ag.)

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