Smart Living

Badezimmer werden zu Wohlfühloasen

Frische Farben, bewährtes Design, freistehende große Wannen: Badezimmer mutieren zu Rückzugsoasen.
Frische Farben, bewährtes Design, freistehende große Wannen: Badezimmer mutieren zu Rückzugsoasen. [ M&G Bad+Raum ]
  • Drucken

Der Trend geht zu bodenebenen Duschen, die das Bad optisch vergrößern. Gleichzeitig ist die Barrierefreiheit ein großes Thema.

Die Zeiten, in denen man sich in einem ungeheizten Badezimmer schnell die Zähne geputzt oder sich so kurz wie möglich geduscht hat, sind vorbei: Bäder werden zunehmend zu regelrechten Wohlfühloasen. Wer die Möglichkeit hat, sorgt dafür, dass das Bad über eine Größe verfügt, um etwa mit Möbeln oder Pflanzen eine entspannende Atmosphäre zu schaffen. Wer mit einem kleineren Bad vorliebnehmen muss, kann sich trotzdem mit der richtigen Gestaltung eine kleine Oase schaffen.

Naturstein trifft barrierefrei

„Was in letzter Zeit auffällt, ist der Trend zu großformatigen fugenlosen Fliesen aus Naturstein oder zumindest Natursteinoptik, meist in gedeckten Farben, allerdings manchmal auch konterkariert von kleinformatigen Fliesen als Eyecatcher“, erzählt Interieur-Designerin Eugenie Arlt. „Die Bäder werden zunehmend wohnlicher.“

Ein Trend ist Barrierefreiheit im Badezimmer, einerseits aus optischen Gründen, andererseits natürlich auch aus Sicherheitsgründen. „Es werden fast nur noch bodengleiche Duschen geordert“, sagt Martin Gramser, Geschäftsführer von M & G Bad und Raum. „Waren früher Brausetassen für die Dusche der Normalfall, so sind in letzter Zeit hauptsächlich geflieste, plane Duschen nachgefragt“, erklärt auch Norbert Kubesch von Arreda. „Der Trend geht eindeutig zu planen Oberflächen – bodenebenen Duschen, die das Bad optisch vergrößern, gleichzeitig Barrierefreiheit garantieren und das Reinigen einfacher machen“, sagt Geberit-Geschäftsführer Guido Salentinig.

Wanne, Dusche, oder beides?

Die Gretchenfrage „Wanne oder Dusche“ stellt sich bei einem großzügig bemessenen Raum nicht. „Wer die Möglichkeit hat, lässt beides einbauen. Und wenn genug Platz vorhanden ist, sind nach wie vor frei stehende, große Badewannen der Renner“, sagt Gramser. Ein Trend, den auch Kubesch feststellt, wobei er bemerkt, dass immer öfter Wannen aus Stahlblech gewünscht werden, „da sie hygienischer sind.

Interessanterweise sind Whirlpools fast völlig vom Markt verschwunden – sie sind kaum mehr gefragt.“ Bei kleineren Bädern verzichtet man meist auf die Wanne und leistet sich stattdessen eine größere Dusche. „Regenduschen sind nach wie vor im Trend – allerdings sind es hauptsächlich Männer, die diese Duschen lieben. Frauen bestehen dann darauf, dass es auch eine Handdusche gibt“, sagt Gramser.
Ein großer Trend ist auch, alles so weit wie möglich in der Wand verschwinden zu lassen. „Vor der Wand sollte nur mehr das sichtbar sein, was unbedingt benötigt wird. Ob Spülkasten, Siphon oder Befestigungen von Keramiken, Möbeln und Accessoires – alles verschwindet nach Möglichkeit in der Wand. Das schafft Platz für das Wesentliche und viel Stauraum für die alltäglichen Dinge“, sagt Salentinig.

Musik hören in der Wanne

Die Trends für das Bad

Obwohl im Bad nach wie vor eher gedeckte Farben bevorzugt werden, ist man davon abgegangen, das ganze Bad zu verfliesen, sondern lässt Fliesen in erster Linie dort verlegen, wo sie unbedingt notwendig sind, setzt aber stattdessen Akzente – etwa eine farbig getäftelte Wand oder eine mit Holz oder einem Material mit Holzoptik. Manchmal sogar eine Glasfasertapete: „Früher hat man das Fototapete genannt“, sagt Gramser. Gleiches stellt auch Arlt fest: „Diese Tapeten werden sogar oft bis in die Dusche weitergeführt.“ Wer über das nötige Kleingeld verfügt, lässt sich auch die Lichtgestaltung respektive die Musikbeschallung etwas kosten. „Stichwort Smart Living: Man kann über eine App die gewünschte Farbe einstellen, das Licht dimmen oder die Musik wählen, die man hören möchte“, erklärt Gramser.

Alles, was ein Bad wohnlicher macht, ist gefragt. Für die einen sind Licht und Musik wichtig, andere bevorzugen Ruhe. „Viele bevorzugen Holzelemente im Bad, auch Grünpflanzen sind ein Thema, Naturfasern, etwa bei Handtüchern, liegen ebenfalls im Trend“, sagt Arlt. So groß wie möglich, so wohnlich wie möglich, so individuell wie möglich – auch wenn sich nicht immer alle Wünsche erfüllen lassen, das Bad wird zunehmend zu einer Entspannungsoase und einem Rückzugsort, in dem man sich von der Hektik des Alltags zumindest kurzfristig erholen kann.Naturstein. Marmor ist nach wie vor gefragt, aber auch Travertin, Schiefer, Kalkstein, Sandstein und Granit.

Barrierefreiheit für die Duschen mit planen, bodenebenen, rutschfesten Böden.

Regenduschen und Wannen aus Stahlblech.
Wandverstecke. Ob Spülkasten oder Siphon – alles verschwindet nach Möglichkeit in der Wand.

Holz für Vertäfelungen oder Böden.

Glasfasertapeten, Licht und Musik.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.