Konzerthaus

Lieder über Sterne, Flöhe, Vögel

Sopranistin Sabine Devieilhe durchmaß im Mozartsaal das französische Kunstlied-Repertoire an der Schwelle von der Romantik zur Moderne.

Kurz drehte Sopranistin Sabine Devieilhe dem Publikum den Rücken zu: Bei einer von Ravels „Cinq mélodies populaires grecques“ stand sie mit dem Gesicht zum Flügel und sang in dessen Korpus hinein, um einen besonderen Klang zu erzeugen. Doch auch da blieb ihr Gesang klar und nuancenreich. Das gilt für den ganzen Abend, an dem sie das französische Kunstlied-Repertoire vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts durchmaß. Mit natürlicher Schlichtheit und mondäner Finesse präsentierte sie diese „Mélodies“ an der Schwelle zwischen Romantik und Moderne, von Debussys „Nuit d'étoiles“ und „Ariettes oubliées“ über Francis Poulencs „La courte paille“ bis zu den „Chansons pour les oiseaux“ von Louis Beydts.

Die aus der Normandie stammende Sopranistin, die als Opernsängerin bereits an der Scala, im Covent Garden und an der Wiener Staatsoper aufgetreten ist, hatte gemeinsam mit ihrem Pianisten Alexandre Tharaud eine oft zart klingende Werkfolge ausgesucht. Da wirkte etwa Debussys „Nuit d'étoiles“ betont schwebend. Aber nicht nur das Feinsinnige, das durch ihre elfengleiche Erscheinung unterstrichen wurde, lag ihr.

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