Kooperation

„Das Büro ist ein gemeinschaftlicher Raum“

Rebecca Schiffbänker, Fabasoft
Rebecca Schiffbänker, Fabasoft(c) NIK_FLEISCHMANN
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Der soziale Aspekt der gemeinsamen Arbeit im Büro sei nicht ersetzbar, sagt Rebecca Schiffbänker. Sie ist Prokuristin und Head of Finance beim oberösterreichischen Softwarehersteller Fabasoft.

Es überrascht wenig, wenn Rebecca Schiffbänker sagt: „Wir waren gut vorbereitet auf die Arbeit im Home-Office.“ Die Oberösterreicherin ist Prokuristin und Head of Finance beim Softwareunternehmen Fabasoft, das sich darauf spezialisiert hat, Geschäftsprozesse zu digitalisieren. Digitalisierung meint aus Sicht des Linzer Unternehmens aber deutlich mehr, als Inhalte lediglich abzuspeichern. Die Digitalisierung könne erst dann ihre Stärken ausspielen, wenn damit Geschäftsprozesse auch effizienter werden. Home-Office war also auch schon vor Pandemie und Lockdowns möglich. Unter anderem auch, um Eltern den Wiedereinstieg in den Berufsalltag zu erleichtern, sagt die 35-Jährige.

So gut man vorbereitet gewesen sei, so „froh sind die Mitarbeitenden jetzt wieder über die Rückkehr ins Büro“, sei das Feedback, das sie bekomme, sagt Schiffbänker, die ihre berufliche Karriere in der Wirtschaftsprüfung bei pwc begann, später bei der Brau Union arbeitete und im März 2015 zu Fabasoft kam.

„Den sozialen Aspekt davon, im Büro zusammenzukommen, kann man nicht ersetzen“, sagt sie. Auch die Art und Weise wie kreative Prozesse angestoßen werden, lasse sich nicht virtuell nachbilden. „Das Büro“, sagt Schiffbänker, „ist ein gemeinschaftlicher Raum.“

Überhaupt habe Corona dazu beigetragen, dass Führungskräfte und Mitarbeitende das physische Zusammensein neu bewerten und dem Thema neue Bedeutung geben. „Die Arbeit kann durch digitale Angebote zwar angereichert werden“, sagt Schiffbänker, „aber für das Wohlbefinden und für gute Arbeitsleistung ist das Zusammensein wichtig.“ Das scheinen auch die Mitarbeitenden – aktuell sind es in Wien, Linz und an den Standorten in Deutschland, der Schweiz und in den USA rund 340, davon sind knapp ein Drittel Frauen – so zu sehen.

Mit den Schulen in Kontakt

Als eines von wenigen Unternehmen im Technik-/Software-Bereich hat Fabasoft keine größeren Probleme, Mitarbeitende zu finden. Schiffbänker führt dies einerseits auf die intensive Zusammenarbeit mit (Hoch-)Schulen zurück. Früh soll dabei auf das Unternehmen aufmerksam gemacht werden. Daneben gibt es die Möglichkeit, berufsbegleitend zu studieren. Andererseits schreibt sie es Zusatzleistungen zum Gehalt zu, das, wie sie sagt, über dem Marktniveau liegt: Unterstützung für Öffi-Tickets bzw. Gratis-Tiefgaragenplätze, damit die Mitarbeitenden „entspannt ins Büro kommen“, verschiedene Teilzeitarbeitsmodelle, betriebliche Kinderbetreuung und – Stichwort Büro als gemeinschaftlicher Raum – das gemeinsam Frühstücken. Auch wenn das aufgrund der Auflagen durch Corona zuletzt nur eingeschränkt möglich war.

Damit – und auch mit dem Angebot, in der Niederlassung in den USA für eine bestimmte Zeit Erfahrungen sammeln zu können –, gelinge es, auf dem lokalen Arbeitsmarkt zu reüssieren.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.09.2021)

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