Aus Havanna und Caracas, selbst aus Peking und Pjöngjang langten Glückwünsche bei Compañera Kahr und ihrem K-Trupp ein: Kümmerer, Kumpel, „Kummerln“.
In Moskau staunten die Genossen, die neulich bei der Duma-Wahl klar hinter dem Wahlergebnis der steirischen Parteifreunde zurückgeblieben waren: Welche Repressalien – oder welch bewusstseinserweiternde Substanzen – haben sie in Graz vor der Wahl bloß eingesetzt?
In den Pariser Salons an der Rive Gauche war die Heimat der kulturellen Avantgarde und der Dichter-Revoluzzer mit einem Mal Gesprächsthema. Aus den Ostberliner Bezirken Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick pilgern Gregor Gysi und Co. zur Wallfahrt an die Mur – nebst Scharen von Korrespondenten und einem Exil-Steirer, der einst der Enge im grauen Nachkriegsösterreich entflohen war, um im kapitalistischen Ausland Karriere zu machen: Arnold Schwarzenegger.
Der Ex-Governator machte sich für den Polit-Thriller „Die Invasion der Commies“ in seine Geburtsstadt auf. Er zeigt darin, wie die ehemalige „Stadt der Volkserhebung“ in die Hände der Kahr-Gruppe fiel, mit Graffiti von Marx, Lenin und Che am Uhrturm, roten Bannern am Mur-Ufer und dem Absingen der „Internationalen“ durch werktätige Massen vor dem Rathaus. (vier)
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.09.2021)