Pizzicato

Die unausweichliche Midlife-Crisis

Wer sein Leben mit Kindern verbringt und diese nicht jeden Nachmittag in Mandarin-, Mathematik- und Martial-Arts-Kurse schickt, kommt öfters in den Genuss von Spielenachmittagen.

So geschah es, dass auch das „Spiel des Lebens“ in den Haushalt einzog. Und siehe da – der Klassiker brachte einige Überraschungen. Nicht nur, dass man heute die Entscheidung für oder gegen „Familienzuwachs“ unabhängig von der Entscheidung für oder gegen eine Hochzeit wählen kann. Es ist die nächste Abzweigung auf dem Lebensweg, die neu ist und alle Mitspieler unausweichlich trifft: „Stopp! Midlife-Crisis“ steht da.

Dieses Lebenskrise-Feld war in der Version aus dem Jahr 2019 noch nicht im Spiel. Erst jetzt in Zeiten der globalen Krisen entschieden die Entwickler von Hasbro Gaming, dass Kinder lernen sollen, dass das Leben sowieso in eine Krise führt? Gut, auf diesem Stopp-Feld kann man das Glücksrad drehen und hat damit immerhin eine 50:50-Chance auf den Weg „Lebenskrise“ (mit Option auf Berufswechsel oder Haustier-Beschaffung). Oder man wird zum kürzeren „Das Leben ist schön“-Weg geleitet. Hat diese Veränderung gar damit zu tun, dass man bei der Berufswahl im „Spiel des Lebens“ heute nicht mehr „Journalist“ aussuchen kann? Stattdessen gibt es Influencer, Vlogger und App-Entwickler. (vers)

Reaktionen an: veronika.schmidt@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.09.2021)

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