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Was bei Swarovski falsch gelaufen ist

Robert Buchbauer im Oktober 2020 bei einem Interview in Wien.
Robert Buchbauer im Oktober 2020 bei einem Interview in Wien.(c) Katharina Roßboth-Fröschl
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Die Sanierung des Kristallunternehmens hat unter anderem zu Produktionsengpässen und Umsatzeinbußen geführt.

Wattens. Wirklich überraschend war es nicht, was diese Woche bei Swarovski in Tirol passiert ist: Die Verträge von CEO Robert Buchbauer und Finanzchef Mathias Margreiter werden nicht mehr verlängert. Sie werden Anfang des kommenden Jahres von externen Managern ersetzt, bleiben aber im Verwaltungsrat. Schon im Sommer gab es familienintern Kritik am Sanierungskurs samt Warnungen, dass die wirtschaftliche Entwicklung verheerend sei. Jetzt haben beide Seiten die naheliegenden Konsequenzen gezogen.

Buchbauer lastete man an, dass die Einsparungen und der Personalabbau im Unternehmen mit seinen weltweit etwa 22.000 Mitarbeitern teilweise unkoordiniert, zu wenig überlegt und zu wahllos erfolgt seien. Die Konsequenzen sah man vor allem im Stammwerk in Wattens, wo das Sanierungskonzept den Abbau von 1000 der 4600 Mitarbeiter vorsieht: Die Kündigungen führten dazu, dass Mitarbeiter in der Produktion fehlten. Das war zwar im Corona-Krisenjahr 2020 kein großes Problem, heuer aber rächte es sich.

Als die Konjunktur wieder anzog, fehlten schlicht die Produkte. Geradezu verzweifelt versuchte man im Frühjahr und Sommer, gekündigte Mitarbeiter zurück ins Werk zu holen. Anfang September stellte man 70 Personen wieder ein, die man erst im vergangenen Jahr abgebaut hatte. Mit dieser Wiedereinstellung hofft man, zumindest für das wichtige Weihnachtsgeschäft genügend Produkte produzieren und wichtige Umsätze machen zu können.

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