Der Sänger eröffnete seinen Porträtzyklus mit einem ungewöhnlichen Programm für Singstimme und Streicher.
Liederabende benötigen ein intimes Ambiente, auch wenn sich um Sänger und Klavierbegleiter ein Streichsextett gesellt: Der klug programmierte Muskvereinsabend Christian Gerhahers hätte besser in den Brahms-Saal gepasst als in den dafür zu großen Saal. Noch dazu stieß dieser Auftakt zu einem Zyklus, der einem der wichtigsten Sänger der Gegenwart gewidmet ist, auf geringeres Interesse als erwartet. Gerhahers ausgetüfteltes Programm: Othmar Schoecks „Notturno“ für Streichquartett und Singstimme, Berlioz' „Nuit d'étè“ in einer eigens für den Sänger verfertigten Bearbeitung für Streichsextett, dazwischen Schönbergs „Verklärte Nacht“, Werke, die hauptsächlich um zwei Themen kreisen: Liebe und Nacht.