Weinkultur. Das Weingut Esterhazy setzt auf biologische Bewirtschaftung seiner Weingärten, jede Menge Know-how und Erfahrung des Teams tragen zur Produktion ausgezeichneter Weine bei.
Seit über 300 Jahren ist Esterhazy eng mit dem Thema Wein verbunden. 1758 begannen die Fürsten erstmals im Burgenland Weine sortenrein auszubauen und den Pinot Noir auszusetzen. Sie gehörten damit zu den Pionieren des qualitätsvollen Weinbaus in Österreich. Noch heute ziert die Jahreszahl das Logo des Weingutes.
2006 wurde die Produktion vom Keller des Schlosses Esterházy in Eisenstadt nach Trausdorf verlagert, um dort weiterhin den eigenen, hohen Produktionsstandards gerecht werden zu können. Der schön angelegte Show-Weingarten des Weingutes lädt speziell zur Erntezeit zum Verweilen und Verkosten der verschiedenen Traubensorten ein. Direkt hinter dem modernen Kellereigebäude befindet sich mit dem Kalandahaus eine beliebte Event- & Hochzeitslokation, die weit über die Grenzen des Burgenlandes hinaus bekannt ist.
Mit einem Exportanteil von etwa 50 Prozent ist das Weingut Esterhazy ein wichtiger Botschafter für burgenländischen bzw. österreichischen Wein in der Welt.
Die Weingärten
Das Weingut liegt genau in der Mitte seiner 65 Hektar Weingärten, die sich in einem Radius von maximal zehn Kilometern um das Weingut befinden. Die Bewirtschaftung erfolgt seit 2019 rein biologisch. Mit dem „sanften Rebschnitt“ stellt man bei Esterhazy zudem das Pflanzenwohl in den Vordergrund, nicht den Ertrag. Durch minimale Wunden beim Winterschnitt wird der Saftfluss in den Reben erhöht und damit deren Vitalität gestärkt. Die Weinberge können dadurch über Generationen hinweg perfekte, hocharomatische Trauben liefern. Zudem hilft ein reichhaltiges Blühangebot zwischen den Zeilen dabei, einen vielfältigen Lebensraum in den Weingärten aufzubauen und nährstoffreiche Böden zu erhalten.
An den Hängen des Leithagebirges wachsen die Trauben vorrangig auf kargem Muschelkalk und Glimmerschiefer, zwei der besten Wein-Terroirs der Welt. Der hohe Mineralanteil der Böden sowie die kühlenden Winde sorgen für einzigartige Mikroklimata. Diese Eigenschaften machen die Region Leithaberg DAC zu einer der besten Weißweingebiete für Burgunderrebsorten in ganz Österreich – auch wenn das Burgenland ansonsten eher mit Rotwein assoziiert wird.
Im Sommer 2021 wurde der höchste Weinberg am Leithaberg ausgepflanzt. Der karge Boden aus purem Kalkstein konkurriert eigentlich nur mit dem atemberaubenden 270° Panorama vom Neusiedlersee bis weit in die Pannonische Tiefebene hinein. Man kann bereits heute erahnen, welches Potenzial dieser Weinberg besitzt.
Starkes Team
Robert Krammer ist seit 2019 für die Weingärten sowie den Ausbau der Weine verantwortlich. Der gebürtige Südafrikaner mit österreichischen Wurzeln kombiniert seitdem modernes Winemaking mit traditioneller Handwerkskunst. Unter seinen Händen entstehen frische, moderne und spannungsgeladene Weine mit einer klaren Esterhazy-Handschrift. Dafür hat er unter anderem den Holzeinsatz reduziert. So gelingt es ihm, die Eigenschaften der Trauben und damit den Geschmack der Böden in den Vordergrund zu stellen. Gemeinsam mit Frank Schindler, dem Geschäftsführer des Weinguts, wurden die neuen Projektweine entwickelt. Diese entsprechen nicht den gebietstypischen Geschmacksprofilen und Vinifikationsmethoden. Von Granitfass über Keramikei bis hin zu verschiedenen Amphoren reichen die Materialien der Ausbaugefäße. Stilistisch gibt es dabei keine Tabuthemen. Da es zumeist nur wenige Hundert Flaschen gibt, heißt es hier jedoch schnell sein.
Qualitätspyramide
Das breite Spektrum an Terroirs, Rebsorten und Weinstilen ist dabei eine der Stärken von Esterhazy. Durch die Dreiteilung in Gebiets-, Orts-, und Riedenwein fällt die Zuordnung jedoch leicht. Die Gebietsweine ziert der Orden vom Goldenen Vlies. Sie werden als Estoras bezeichnet, dem lateinischen Namen für Esterhazy. Die Ortsweine bilden das eigentliche Herzstück der Pyramide. Sie transportieren den Einfluss der unterschiedlichen Weinbauorte deutlich. Sie sind ausgesprochen komplex, fein strukturiert und stets mit klarer Frucht. Mit Preisen zwischen 14,50 und 18,70 Euro gehören sie zu den Weinen mit dem besten Preis-Genuss-Verhältnis überhaupt. Die Riedenweine bezeichnet man bei Esterhazy als Single Cru. Sie sind charaktervolle Statements und werden nur in ausgezeichneten Jahren und mit geringer Auflage produziert.
Eine Rebsorte, sechs Weine
Unter dem Arbeitstitel 360° Blaufränkisch zeigen Schindler und sein Team seit dem Jahrgang 2019, wie vielschichtig diese Rebsorte sein kann, wenn man im Keller neue Wege geht. Es entstand dabei die Idee, den im Burgenland heimischen Blaufränkisch aus einer einzigen Riede bei identischer Vinifikation in sechs verschiedenen Gebinden aus Edelstahl, Eichenholz, Granit, Ton und Keramik zu vergären und auszubauen. Damit sollte die Frage beantwortet werden, wie gut Blaufränkisch die Eigenschaften seiner Ausbaugebinde in den fertigen Wein transportieren kann.
Das Ergebnis ist eine auf 333 Stück limitierte Box mit sechs außergewöhnlichen Projektweinen. Von fruchtig-verschlossen über klassisch-würzig bis zu mineralisch-offen reicht die Palette, die speziell für Weinliebhaber, Sommeliers und Genussmenschen höchst interessant sein dürfte.
360° Blaufränkisch
Eine auf 333 Stück limitierte Box mit sechs außergewöhnlichen Projektweinen ist um 126 Euro zu erstehen . . . und viele weitere Weine.