Vier Jahre hing die Mona Lisa in Bonapartes Schlafzimmer, dann kam sie in den Louvre.
Geschichte

Napoléon Bonaparte: Der Kaiser der Message Control

Befreier, Tyrann, Reformer, Diktator – all diesen Etiketten Napoléon Bonapartes haftet Wahrheit an, wie der junge Wiener Verlag Edition 5Haus in einem klugen Buch zeigt.

Was kann man noch über Napoléon schreiben? Und: soll man überhaupt noch? Eigentlich ist zu diesem Artillerieoffizier aus Ajaccio, der sich aus der Asche des Bourbonen-Absolutismus und der Glut der Revolution zum Imperator erhöhte und kurzzeitig Europa beherrschte, schon alles gesagt, geschrieben, gemalt, gedichtet, komponiert. Die heurige 200. Wiederkehr jenes 5. Mai, an dem Bonaparte auf einer nassen Insel im Südatlantik seine letzte Schlacht gegen den Magenkrebs verlor, hat nicht nur in Frankreich die Verlagshäuser zu enormer Produktivität bonapartistischer Werke angespornt (man hätte sich freilich eine deutsche Neuübersetzung der wunderbar-witzigen Uchronie „Der Tod Napoleons“ gewünscht, in welcher der belgische Schriftsteller Simon Leys Bonaparte ein ganz, ganz anderes Ende finden lässt . . .).

Der gespaltene Bonaparte

Stefan Schlögl und Wolfgang Hartl haben es trotzdem getan und damit gleich doppelt Mut bewiesen. Erstens ist „Napoleon schläft mit Mona Lisa“ das erste Buch für Erwachsene, welches ihr heuer im Frühling, mitten in der Pandemie gegründeter Wiener Verlag Edition 5Haus herausgebracht hat (dort erscheinen die sehr guten Kinderbücher der Asagan-Reihe). Zweitens muten sie auf diesen rund 190 Seiten dem Leser und der Leserin immer und immer wieder jene drei Wörter zu, mit denen sich unsere Empörungsgesellschaft besonders schwerzutun scheint, nämlich: sowohl, als auch.

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