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Wie sich die Rolling Stones von der Sklaverei entfernt haben

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US-THE-ROLLING-STONES-PERFORM-AT-SOFI-STADIUM(c) APA/AFP/GETTY IMAGES/Rich Fury
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„Brown Sugar“ ist nicht mehr im Programm der ältesten und besten Rockband. Ein Versuch, diese vermutliche Selbstzensur zu verstehen.Wie sich die Rolling Stones von der Sklaverei entfernt haben.

Die Setlist der Rolling Stones ist ziemlich konservativ, so fällt es gleich auf: „Brown Sugar“ spielen sie nicht mehr bei ihrer laufenden „No Filter“-Tour durch die USA. Zum Missfallen von Keith Richards, der im Interview meinte, dieser Song behandle doch den „Horror der Sklaverei“, ihn wundere, dass „manche ein Problem damit haben“.
Nun ja. Mick Jagger bringt in diesem Lied, das auf einem „Gold coast slave ship bound for cotton fields“ beginnt, die Zeile über den narbigen alten Sklavenhändler (die verbreitete Lesart als „Skydog slaver“ verstehe ich nicht), der nachts die Frauen auspeitscht, mit durchaus lustvollem Zungenschlag.

Und nach dem lüsternen Refrain („Brown sugar, how come you taste so good?“) ironisiert er offenbar seine eigene Geilheit, wenn er singt: „Cold English blood runs hot.“ Aber er stellt sich ja in zwei anderen Songs, die sehr wohl noch im Stones-Liveprogramm sind, „Midnight Rambler“ und „Sympathy For The Devil“, auch als Frauenmörder respektive als Teufel dar. Diese Figuren sind offenbar klarer als solche erkennbar, man muss das akzeptieren.

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