Pizzicato

Oldie, but Goldie

Die britischen Gazetten lichten dieser Tage die Queen mit Gehstock ab, was für Anhänger der Monarchie beinahe an Majestätsbeleidigung grenzt.

Elizabeth II. kümmert dies wenig. Sie steht zu ihrem Alter, hält an Repräsentationsaufgaben fest und bereitet sich aufs 70-jährige Thronjubiläum im kommenden Jahr vor, das ein großes Spektakel werden soll – Post-Corona, versteht sich.

Zu Abendveranstaltungen wie der Premiere des neuen Bond-Films „Keine Zeit zu sterben“ schickt sie allerdings lieber die royale Verwandtschaft. Drei Stunden in einem Kino-Plüschsitz zu kauern, ist kein Vergnügen für eine 95-Jährige, obwohl der Titel Programm ist für sie – als Inkarnation des Diensts am Königreich.

Die Ärzte rieten ihr nun ohnehin, ein wenig kürzerzutreten. Der Tod Philips, der Skandal um Sohn Andrew, das Exil Harrys – all das wiegt doch schwerer, als sie zu zeigen bereit ist. Doch sie gibt sich unbeugsam: „Keep calm and carry on.“ Die Auszeichnung eines Seniorenmagazins als „Oldie“ des Jahres schlug sie aus. Nicht, dass sie als ungebührlich empfände. „Man ist so alt, wie man sich fühlt“, so ihr Motto.
Sprich: 100-Jährige wären geeignetere Kandidaten. Den Sommer hat sie wieder in den schottischen Highlands verbracht, was einem eine gewisse Härte und Zähigkeit verleiht. Zurück kam sie als Klimaschützerin – Oldie, but Goldie. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

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