Pizzicato

No-go-Area für Mostschädel

So hatten das Thomas Stelzer und Manfred „Mandi“ Haimbuchner mit ihrer Neuauflage der schwarz-blauen Koalition in Linz – das Türkis hat sich schon wieder herausgewaschen – nicht geplant.

Das „Hoamatland“, von „Wiederholungstätern“ in Braunau am Inn bis zu „Dumpfbirnen“ in Grein an der Donau, leuchtet weithin in der Inzidenz-Warnstufe rot. Und das ohne jedwede sozialdemokratische oder – Gott bewahre! – kommunistische Beteiligung.

Oberösterreich hält den Most als „Landessäure“ in Ehren. Der zweite Corona-Herbst im Land der Mostschädel: 3-G-Ausreisekontrollen an Bezirksgrenzen, neuralgischen Orten und Brücken wie zu Zeiten der amerikanischen und sowjetischen Besatzungszonen der Nachkriegszeit, als das Überschreiten von Enns und Donau schlotternde Knie ausgelöst hat. Gerade, dass das Bundesheer nicht Blockaden und Panzersperren bei der Ein- und Ausreise errichtet hat wie in afrikanischen Bürgerkriegsgebieten.

Randzonen wie Wien und das Burgenland sind No-go-Areas für unausgegorene Mostschädel mit weicher Birne und Bierdippler mit Hang zu Verschwörungstheorien. Wobei der Typus des Mostschädels grenzübergreifend und weit verbreitet ist – vom niederösterreichischen Mostviertel über die Donau ins oberösterreichische Mühlviertel. Weintrinker im Osten haben es besser. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.11.2021)

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